Asylanträge in Österreich weiter im Rückgang: Ein Jahr der Veränderungen!

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Österreich verzeichnete im August 2025 einen Rückgang der Asylanträge um 32%. Die Mehrheit stammt aus Afghanistan.

Österreich verzeichnete im August 2025 einen Rückgang der Asylanträge um 32%. Die Mehrheit stammt aus Afghanistan.
Österreich verzeichnete im August 2025 einen Rückgang der Asylanträge um 32%. Die Mehrheit stammt aus Afghanistan.

Asylanträge in Österreich weiter im Rückgang: Ein Jahr der Veränderungen!

Im August 2025 setzte sich der Rückgang der Asylanträge in Österreich fort. Laut aktuellen Berichten wurden seit Jahresbeginn insgesamt 11.622 Asylanträge eingereicht, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als es noch 17.171 Anträge gab, einem Rückgang von 32 Prozent entspricht. Die Zahl der Anträge im August betrug 1.403, was 179 weniger als im Juli ausmacht. Die Mehrheit der Antragsteller kam aus Afghanistan, wo von 405 Meldungen im August lediglich 195 als neu erfasst wurden. Dies verdeutlicht einen Trend hin zu Mehrfachanträgen, da 4.545 der gesamt in diesem Jahr gestellten Anträge als originär gelten, was 39 Prozent ausmacht.

Das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat dazu geführt, dass insbesondere weibliche Schutzberechtigte in Österreich Asylanträge stellen, wenn ihnen zuvor nur subsidiärer Schutz gewährt wurde. Diese Änderung könnte unter anderem die Dynamik bei Asylanträgen weiter beeinflussen, während in Europa bis Ende August 2025 insgesamt 528.444 Asylanträge registriert wurden, was einem Rückgang um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In dieser Zeit haben sich die Antragszahlen in einigen Ländern unterschiedlich entwickelt; während Lettland (+18 Prozent) und Luxemburg (+8 Prozent) Anstiege verzeichneten, sanken die Anträge in Ländern wie Zypern (-65 Prozent) und Deutschland (-38 Prozent).

Negative Bescheide und Abschiebungen

Im Zeitraum von Januar bis August 2025 wurden in Österreich 20.790 Verfahren negativ beschieden oder eingestellt. Gleichzeitig haben 1.269 Personen freiwillig auf ihren Schutz verzichtet und das Land verlassen. In 6.984 Fällen wurde Asyl oder subsidiärer Schutz gewährt. Besonders auffällig ist, dass Antragsteller aus Marokko, Georgien und Indien im August nur geringe Chancen auf Asyl hatten, was die Herausforderungen bei der Bearbeitung von Asylanträgen unterstreicht.

Bis Ende August wurden zudem 9.080 Abschiebungen dokumentiert, wobei 4.717 dieser Rückführungen auf freiwilliger Basis und 4.363 zwangsweise erfolgten. An dieser Stelle erhebt sich die Frage nach der Integration von Asylbewerbern in Österreich, da jeder zweite Abgeschobene strafrechtlich verurteilt war. Die hohe Zahl von 619 Dublin-Überstellungen unterstreicht die aktive Rolle Österreichs im europäischen Asylsystem, wobei diese Verfahren insbesondere Afghanen, Syrern und Algeriern zugutekamen.

Österreich im europäischen Kontext

In der Gesamtlage betrachtet, nimmt Österreich in der europäischen Statistik eine bedeutende Stellung ein. Bezogen auf die Bevölkerung rangiert das Land auf Platz 11 und in absoluten Zahlen auf Platz 9 innerhalb der EU, hinter Belgien, der Schweiz und den Niederlanden, aber vor Polen und Irland. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen und gleichzeitig die Verantwortung, die Österreich im Umgang mit Asylbewerbern und der Migration trägt.

Die Verlagerung in der politischen Landschaft zeigt sich auch im kritischen Umgang mit den Zahlen und Entwicklungen. Innenminister Gerhard Karner betont die Notwendigkeit einer strikten Asylpolitik, während die FPÖ ihn für seinen Besuch einer Taliban-Delegation kritisiert und seinen Rücktritt einfordert. Trotz dieser politischen Auseinandersetzungen bleibt der Fokus auf Maßnahmen gegen illegale Migration und die Schleppermafia, die zu einem Rückgang illegaler Grenzübertritte geführt haben.

Zum Status quo der Grundversorgung kann gesagt werden, dass aktuell 55.923 Menschen in dieser leben, ein deutlich Rückgang von fast 93.000 zu Jahresbeginn 2023. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Bundesquartiere von über 30 auf derzeit 8 gesenkt, was die Reduzierung der Infrastruktur aufgrund von weniger Asylanträgen reflektiert. Der Abbau geht bereits in Nickelsdorf und Spielfeld weiter, wo veraltete Einrichtungen dem Rückgang der illegalen Migration Rechnung tragen.

Die Entwicklungen rund um Asyl und Migration bleiben in Österreich ein komplexes Thema, das weiterhin politisch und gesellschaftlich diskutiert wird.

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