Forderung nach strengen Kontrollen: Mehr Sicherheit in der 24-Stunden-Betreuung!
In Wien wird mehr Kontrolle der Qualitätsstandards in der 24-Stunden-Betreuung gefordert, um Pflegebedürftigen bessere Sicherheit zu bieten.

Forderung nach strengen Kontrollen: Mehr Sicherheit in der 24-Stunden-Betreuung!
Die Diskussion um die Qualität in der 24-Stunden-Betreuung für Pflegebedürftige gewinnt zunehmend an Fahrt. Organisationen wie der Verein „ChronischKrank“ und die Co-Geschäftsführerin von Bestcare24 fordern strengere Kontrollen der Qualitätsstandards sowie eine transparente Preisgestaltung in diesem Bereich. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die Einhaltung der Kriterien für das Qualitätszertifikat „ÖQZ-24“ intensiver überwacht werden sollte, welches 2019 eingeführt wurde und als wichtiges Instrument zur Sicherstellung der Betreuungsqualität gilt. Wie vienna.at berichtet, fordert Bettina Löfler von Bestcare24 verbindliche Standards, um die Qualität in der 24-Stunden-Betreuung, die seit 2007 besteht, zu gewährleisten.
Aktuell sind lediglich 38 Agenturen mit dem ÖQZ-24-Zertifikat ausgestattet, was im Vergleich zu den mehreren Hundert Agenturen im Sektor eine relativ geringe Zahl darstellt. Die Notwendigkeit einer strengeren Kontrolle wurde jedoch mehrfach betont, um sicherzustellen, dass die Qualitätsstandards und die darunter liegenden Ausbildungsrichtlinien eingehalten werden. Die Kriterien für die ÖQZ-24-Zertifizierung fordern unter anderem, dass Personenbetreuer eine theoretische Ausbildung oder mindestens sechs Monate Praxiserfahrung nachweisen müssen. Holzinger von „ChronischKrank“ hebt zudem hervor, dass nicht nur die zertifizierten Agenturen, sondern auch andere Anbieter Mindestausbildungen und Qualitätsstandards benötigen.
Forderungen nach Kostentransparenz
Ein zentrales Anliegen in der aktuellen Diskussion ist die Kostentransparenz im Bereich der 24-Stunden-Betreuung. Holzinger weist darauf hin, dass oft in der Werbung niedrig angegebene Stundensätze nicht den tatsächlichen Kosten entsprechen. Dies führt zu Verunsicherung bei den Klienten, die möglicherweise Förderungen für die 24-Stunden-Betreuung verlieren, sollte das Betreuungspersonal ihren Sozialversicherungsbeitrag nicht korrekt abführen. sozialministerium.gv.at beschreibt dazu, dass die Zertifizierung nach einheitlichen Richtlinien erfolgt, die das Sozialministerium und ein Verein zur Förderung der Qualität in der Betreuung älterer Menschen erarbeitet haben.
Um das Vertrauen in die 24-Stunden-Betreuung zu stärken, wird ebenfalls eine Überprüfung der Abführung von SVA-Beiträgen durch das Sozialministeriumservice gefordert. Die Implementierung effektiver Kontrollen könnte dazu beitragen, Missbrauch und unklare Preisgestaltungen zu verringern und somit sowohl Klienten als auch Betreuungskräften eine bessere Sicherheit zu bieten.
Qualitätssicherung in der Pflege
Darüber hinaus wurde das Thema der Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege aufgebracht. Ein Pilotprojekt, das 2001 begann, hat sich inzwischen zu einem bewährten Instrumentarium entwickelt, das im Auftrag des Sozialministeriums zur Erhebung der tatsächlichen Pflegesituation dient. Das Qualitätsmanagement in der häuslichen Pflege, wie auf svs.at beschrieben, inkludiert kostenlose und freiwillige Hausbesuche durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, um direkte Kontakte zu pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen zu schaffen. Diese Ansätze könnten sich als wertvolle Ergänzung zu den geforderten Kontrollen in der 24-Stunden-Betreuung erweisen.
Insgesamt bleibt die Situation im Bereich der 24-Stunden-Betreuung angespannt, da entscheidende Maßnahmen zur Verbesserung der Qualitätsstandards und Preisgestaltung dringend gefordert werden. Für eine nachhaltige Verbesserung der Situation ist sowohl die politische als auch die öffentliche Aufmerksamkeit notwendig.