Mileis Sieg bei Zwischenwahlen: Aufschwung oder Abstieg für Argentinien?
Mileis Partei gewinnt die argentinischen Zwischenwahlen 2025 mit 40,8 %, was seinen Sparkurs bestätigt und die Opposition herausfordert.

Mileis Sieg bei Zwischenwahlen: Aufschwung oder Abstieg für Argentinien?
Die Zwischenwahlen in Argentinien, die am Sonntag stattfanden, brachte einen bemerkenswerten Sieg für die Partei des argentinischen Präsidenten Javier Milei, La Libertad Avanza. Laut vienna.at erzielte Mileis Partei 40,8 Prozent der Stimmen und sicherte sich 64 Sitze im Kongress, während die peronistische Opposition 24,5 Prozent erhielt und 31 Mandate gewann. Dieser Erfolg gilt als Rückendeckung für Mileis rigiden Sparkurs, der in den letzten Monaten auf viel Kritik gestoßen ist.
In der Provinz Buenos Aires konnte Mileis Partei sogar 41,5 Prozent der Stimmen erzielen, was die peronistische Koalition mit 40,8 Prozent übertraf. Der Sieg wird von politischen Experten als entscheidend erachtet, da ein Ergebnis über 35 Prozent notwendig war, um mögliche Vetos der Opposition zu verhindern. Die Wahl gilt auch als Test für die Unterstützung der US-Regierung, die unter Präsident Donald Trump Argentinien mit einem Finanzpaket unterstützt.
Politische Herausforderungen und öffentliche Unzufriedenheit
Trotz dieses Erfolgs steht Milei vor erheblichen politischen Herausforderungen. Berichte von DW zeigen, dass ein Rückgang seiner Popularität auf 40 Prozent registriert wurde, insbesondere unter jungen Wählern, die zunehmend desillusioniert sind. Darüber hinaus gibt es Anzeichen von Unmut innerhalb seiner Reihen: Marcela Pagano, ein Mitglied von Mileis Partei, kündigte gemeinsam mit drei weiteren Abgeordneten ihren Rücktritt an. Sie kritisierte die Regierung für ihre Versäumnisse, insbesondere in Bezug auf die Bedürfnisse der Mittelklasse und benachteiligter Gruppen.
Die Probleme, mit denen Argentinien derzeit konfrontiert ist, sind vielschichtig. Über 25.000 kleine und mittlere Unternehmen haben aufgrund von sinkender Nachfrage und steigenden Kosten schließen oder den Betrieb einstellen müssen. Realverdienste sind um etwa 20 Prozent gesunken, was zu einer alarmierenden finanziellen Not vieler Bürger führt. Die radikalen Sparmaßnahmen, die Milei eingeführt hat, haben zwar zu einem Haushaltsüberschuss geführt, jedoch auf Kosten der ärmeren Bevölkerungsteile.
Finanzielle Stabilität und internationale Reaktionen
Laut vienna.at reagierten ausländische Investoren und die US-Regierung positiv auf Mileis Erfolge bei der Senkung der monatlichen Inflation, die im September 2025 auf 2,1 Prozent fiel. Dennoch bestehen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Abwertung des Pesos, der von Analysten als überbewertet angesehen wird. Diese Unsicherheit stärkt auch die Position der Opposition und könnte die politische Landschaft im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Oktober 2023 weiter destabilisieren.
Die Herausforderungen, vor denen Argentinien steht, werden durch eine alarmierende Inflation von über 100 Prozent und eine Armutsrate von mindestens 39 Prozent verstärkt. Laut dem IPG Journal führt die allgemeine Verzweiflung unter der Bevölkerung zu einem Anstieg politischer Extrembewegungen und gefährdet die demokratischen Strukturen des Landes.
Die kommenden Wahlen stellen somit nicht nur eine politische Bewährungsprobe für Milei dar, sondern auch eine entscheidende Situation für die Zukunft der argentinischen Demokratie und Gesellschaft.