Schock im Ferienheim: Kinder leiden unter brutalen Übergriffen!

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Bericht über schwere Kindermisshandlungen in einem Vorarlberger Ferienheim: Täter, Opfer und kritische Mängel im Kinderschutz.

Bericht über schwere Kindermisshandlungen in einem Vorarlberger Ferienheim: Täter, Opfer und kritische Mängel im Kinderschutz.
Bericht über schwere Kindermisshandlungen in einem Vorarlberger Ferienheim: Täter, Opfer und kritische Mängel im Kinderschutz.

Schock im Ferienheim: Kinder leiden unter brutalen Übergriffen!

Im Ferienheim in Vorarlberg sind erschreckende Vorfälle ans Licht gekommen, bei denen Kinder untereinander misshandelt wurden. Laut einem Bericht der Kleinen Zeitung handelte es sich um ein Brüderpaar im Alter von elf und zwölf Jahren, das zwei jüngeren Zimmerkameraden schwere Gewalt angetan haben soll. Insbesondere wurde berichtet, dass ein Kind in einen Spind gesperrt und mit Deo besprüht wurde. Die Brüder sollen zudem ihre Opfer ans Bett gefesselt und ausgepeitscht haben.

Die Heimleitung erhielt erst am letzten Tag des Turnus Kenntnis von den Vorfällen. Ein Kind musste infolge der Misshandlungen sogar im Krankenhaus behandelt werden. Der Rechtsanwalt Stefan Denifl, der eines der Opfer vertritt, kritisierte die unzureichende Unterstützung für die Betroffenen und die zögerliche Reaktion der zuständigen Stellen. In späteren Turnussen wurden ebenfalls Berichte über Übergriffe unter Kindern eingereicht.

Defizite im Kinderschutz

Bei Anfragen stellte das Bezirksgericht schwerwiegende Mängel im Kinderschutz fest. Dazu gehören das Fehlen von Vertrauenspersonen sowie die Abwesenheit anonymer Meldemöglichkeiten. Auch regelmäßige Kontrollgänge durch das Heimpersonal scheinen nicht stattzufinden. Besorgniserregend ist zudem der hohe Alkoholmissbrauch unter den Mitarbeitern.

Angesichts der zu erwartenden Langzeitfolgen für die betroffenen Kinder, insbesondere für das siebenjährige Opfer, wurde dem Ferienheim eine Haftung für künftige Schäden zugewiesen. Diese Vorfälle werfen ein grelles Licht auf die Herausforderungen im Bereich des Kinderschutzes und der Sicherstellung eines gewaltfreien Umfelds.

Von Missbrauch betroffene Kinder in Deutschland

Ein weiteres Beispiel für die Problematik der Gewalt gegen Kinder bietet die Situation in SOS-Kinderdorf Deutschland. Eine unabhängige Kommission untersuchte 226 Fälle von Übergriffen in den Einrichtungen, die von körperlicher bis zu sexueller Gewalt reichten. Der Abschlussbericht, der von der Tagesschau veröffentlicht wurde, zeigt, dass 189 Fälle seit 2010 registriert wurden und dass die Übergriffe größtenteils von Mitarbeitenden wie Kinderdorfmüttern oder Erziehern ausgingen. In der Vergangenheit und bis hin zur Gegenwart wurde ein besorgniserregendes Bild der Gewalt gegen Kinder gezeichnet.

Die Vorstandsvorsitzende des SOS-Kinderdorfs, Sabina Schutter, bat um Entschuldigung für die mangelhafte Reaktion auf Beschwerden. Um den Kinderschutz zu verbessern, wurde ein „Aktionsplan Kinderschutz“ ins Leben gerufen. Dieser sieht unter anderem die Beschäftigung von Kinderschutzfachkräften vor. Ab 2025 soll es in jeder Kinderdorffamilie eine „Jahresreflexion“ geben, um Risiken frühzeitig zu erkennen.

Globale Dimension der Gewalt gegen Kinder

Laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist Gewalt gegen Kinder ein weltweites Problem, das oft durch Personen ausgeübt wird, die für ihren Schutz verantwortlich sind. Viele Kinder sind aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Behinderung oder sozialem Status besonders anfällig. Die Staatengemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle Formen der Gewalt gegen Kinder abzubauen.

Berichten zufolge führen solche Gewalterfahrungen oft zu gesundheitlichen Einschränkungen, Lernproblemen und emotionalen Störungen, die das Leben der betroffenen Kinder nachhaltig beeinträchtigen können.