Österreich trauert um Biko Botowamungu: Letzter Olympiaboxer verstorben
Biko Botowamungu, Österreichs letzter Olympiastarter im Boxen, ist am 24.08.2025 im Alter von 68 Jahren verstorben.

Österreich trauert um Biko Botowamungu: Letzter Olympiaboxer verstorben
Biko Botowamungu, der letzte Olympiastarter im Boxen für Österreich, ist am vergangenen Sonntag im Alter von 68 Jahren verstorben. Der Tod des ehemaligen Boxers wurde von seinem Umfeld und Boxverbandskreisen bestätigt. Botowamungu starb an Nierenversagen und einer Lungenembolie, nachdem er im Vorjahr eine Demenzerkrankung öffentlich gemacht hatte. Seine Frau Nakale äußerte auf Facebook, dass sie ihm Frieden wünscht und damit Trauer über den Verlust ausdrückt.
Geboren 1957 in der Demokratischen Republik Kongo, begann Botowamungu seine Karriere im Ringen in den USA, bevor er 1978 nach Österreich zog. Dort entwickelte er eine Leidenschaft für das Boxen, inspiriert vom legendären „Rumble in the Jungle“ zwischen George Foreman und Muhammad Ali. In den 1980er Jahren wurde er österreichischer Meister im Schwergewicht und Superschwergewicht. Seine bemerkenswerte Karriere führte ihn zu den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, wo er gegen den späteren Weltmeister Riddick Bowe antrat.
Karriere und Erfolge
Botowamungu qualifizierte sich für die Olympischen Spiele durch eine aufreibende Qualifikation, in der er zunächst gegen Aziz Salihu eine Punktniederlage hinnehmen musste, anschließend aber gegen István Szikora und Peter Hrivňák gewinnen konnte. Nach seiner Amateurkarriere war er professionell aktiv und arbeitete für den bekannten Promoter Don King. In dieser Zeit war er auch Sparringpartner des weltberühmten Boxers Mike Tyson.
Zusätzlich zu seinem sportlichen Werdegang war Botowamungu auch als „Dr. Biko“ im Wrestling aktiv und arbeitete zeitweise als Security bei der UNO. Eine religiöse Wendung erlebte er 1994, was zu einer grundlegenden Lebensstiländerung führte. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Prediger der Wiener Baptistengemeinde und versuchte, den Herausforderungen des Lebens mit einem neu geformten Glauben gegenüberzutreten. Er erlangte auch im Jahr 2013 öffentliche Aufmerksamkeit, als er an der ORF-Show „Dancing Stars“ teilnahm.
Ein Sport voller Risiken
Botowamungus Tod wirft ein Licht auf die gesundheitlichen Risiken des Boxsports, der trotz seiner Popularität zahlreiche Gefahren birgt. Studien zeigen, dass die Verletzungsrate im Profiboxen sowie akute und chronische gesundheitliche Folgen weit verbreitet sind. Besondere Risiken bestehen für ältere Boxer, die eine lange Karriere hinter sich haben. Diese können an neuropsychiatrischen Folgeerkrankungen leiden, einschließlich Gedächtnisstörungen und Depressionen.
Die medizinische Forschung hat die Komplikationen im Boxsport genau untersucht. So sind dauerhafte kognitive Beeinträchtigungen häufig, und etwa 10-20 % der Profiboxer leiden unter chronischen Symptomen wie Tremor und Aggressivität. Die World Medical Association fordert sogar ein Verbot des Boxens aufgrund der signifikanten Gesundheitsrisiken. Diese Debatte ist umso relevanter, wenn man das Schicksal von Sportlern wie Botowamungu betrachtet und die damit verbundenen Herausforderungen des Sports diskutiert.