Kleine PV-Anlagen: Netzgebühren-Erlass für 500.000 Haushalte angestrebt!

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Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer kündigt Ausnahmen für kleine PV-Anlagen an, um die Energiewende zu fördern und Kosten zu senken.

Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer kündigt Ausnahmen für kleine PV-Anlagen an, um die Energiewende zu fördern und Kosten zu senken.
Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer kündigt Ausnahmen für kleine PV-Anlagen an, um die Energiewende zu fördern und Kosten zu senken.

Kleine PV-Anlagen: Netzgebühren-Erlass für 500.000 Haushalte angestrebt!

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat heute bedeutende Neuerungen für kleine Photovoltaikanlagen (PV) angekündigt. Im Rahmen des geplanten Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) sollen kleine, netzdienliche Anlagen von Netznutzungsentgelten befreit werden. Dies wird als ein wichtiger Schritt zum Ausbau erneuerbarer Energien angesehen. Hattmannsdorfer betonte, dass ein Maximalbeitrag für die Netznutzungsentgelte festgelegt werden soll, jedoch stehen noch Details zur Definition von „klein“ aus. Diese Ankündigungen wurden im Ö1-Morgenjournal von Hattmannsdorfer verteidigt, der darauf hinwies, dass 3,5 Millionen Haushalte die steigenden Netzgebühren zahlen, während lediglich 500.000 Haushalte durch die Einspeisung von Strom profitieren, so dolomitenstadt.at.

Im Zusammenhang mit dem ElWG ist die Zustimmung von FPÖ oder Grünen erforderlich. Der Entwurf zum Gesetzesentwurf soll bis Herbst ins Parlament gebracht werden, um die Verhandlungen für eine Zweidrittelmehrheit zu starten. Dies ist entscheidend, um die geplanten Ausnahmen und Änderungen durchzusetzen. Hattmannsdorfer kündigte zudem an, dass die Attraktivität von Speichertechnologien durch Nachschärfungen im Gesetz gesteigert werden soll. Die Förderungen sollen künftig an die Bedingung geknüpft werden, dass geförderte Anlagen ein Speicherelement beinhalten.

Politische Reaktionen und Kritik

Die Ankündigungen von Hattmannsdorfer lösen unterschiedliche Reaktionen aus. Leonore Gewessler, Chefin der Grünen, äußerte sich kritisch und forderte umfassende Änderungen am Gesetzesentwurf, da sie warnt, dass das aktuelle Gesetz die Energiewende bremsen könnte. Auf der anderen Seite begrüßt Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die Ausnahmen für kleine PV-Anlagen und hebt die Wichtigkeit der Investitionen von „Häuslbauern“ hervor. Auch SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll unterstützt die Forderung, dass „Häuslbauer“ nicht benachteiligt werden dürfen.

Das ElWG zielt nicht nur darauf ab, die Energiewende voranzutreiben, sondern bringt auch grundlegende Änderungen im Strommarkt. Dazu gehören die Einführung eines Sozialtarifs und flexibler Netzentgelte, die es Nutzern ermöglichen sollen, von günstigeren Tarifen zu profitieren, wenn sie das Netz zu Zeiten geringer Nachfrage in Anspruch nehmen. Trotz der geplanten Befreiungen für kleine PV-Anlagen müssen Betreiber von größeren Anlagen allerdings weiterhin Gebühren für eingespeisten Strom entrichten, was im Hinblick auf mögliche finanzielle Belastungen kritisch gesehen wird, wie derStandard und noen.at berichten.

Insgesamt steht der Strommarkt vor einem Wandel, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Betreiber von PV-Anlagen mit sich bringt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie die politischen Verhandlungen über das ElWG verlaufen und welche konkreten Auswirkungen dies auf die Energiewende haben wird.