Gedenkfeiern in Graz: Mahnung an die Opfer der Amokfahrt von 2015

Gedenkfeiern in Graz: Mahnung an die Opfer der Amokfahrt von 2015
Graz, Österreich - Am 20. Juni 2015 erschütterte eine Amokfahrt die Stadt Graz. Ein 26-jähriger Flüchtling aus Bosnien, Alen R., raste mit einem grünen SUV durch das Stadtzentrum und hinterließ ein Bild der Zerstörung. Bei diesem Vorfall kamen drei Menschen, darunter ein vierjähriges Kind, ums Leben, und 36 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Fahrt dauerte etwa 2,5 Kilometer und endete vor einer Polizeiinspektion in der Schmiedgasse, wo der Fahrer festgenommen wurde. Vor der Amokfahrt hatte Alen R. seine Mitmenschen bereits mit einem Messer angegriffen. Ermittlungen zu möglichen religiösen Hintergründen der Tat wurden aufgenommen, begleitet von bundesweiten Diskussionen über die psychologischen Aspekte solcher Taten. Nach einer mehrmonatigen Aufarbeitung wurde Alen R. im September 2016 für zurechnungsfähig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. Trotz der Entlassung von Informationen über seine psychische Gesundheit, zuletzt wurde er am 23. September 2023 tot in seiner Zelle aufgefunden, wobei ein Suizid als wahrscheinlich angesehen wird.
In Erinnerung an die Opfer der Amokfahrt in Graz finden in der Stadt in der kommenden Woche mehrere Gedenkfeiern statt. Am Sonntag, den 15. Juni 2025, wird um 10:00 Uhr ein Gedenkgottesdienst aus der katholischen Pfarrkirche St. Vinzenz live übertragen, gefolgt von einer „Trauerstunde“ um 18:00 Uhr vom Grazer Hauptplatz. Am Dienstag, den 17. Juni, steht eine Gedenksitzung des Landtages um 09:00 Uhr auf der Agenda, gefolgt von einer interreligiösen Gedenkfeier aus dem Grazer Dom um 18:30 Uhr. Diese Veranstaltungen sollen sowohl den Opfern gedenken als auch Raum für kollektivem Trauern und Innehalten bieten. Laut ots.at handelt es sich dabei um eine essentielle Möglichkeit, die schrecklichen Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft zu stärken.
Zusammenspiel von Gedenken und Feiern
Parallel zu diesen Gedenkveranstaltungen findet am selben Wochenende das Wiener Donauinselfest statt, das am Freitag, den 20. Juni, mit einem „Kultur Heute Spezial“ beginnt und bis zum Sonntag, den 22. Juni, dauert. Es werden Live-Übertragungen von Konzerten und Kabarettauftritten präsentiert. Diese kulturelle Veranstaltung bietet eine Plattform für Feierlichkeiten und Zusammenkünfte, die stark von der Geschichte des Landes geprägt sind. Es wird ein Kontrast zwischen den ernsthaften Gedenkfeiern in Graz und den fröhlichen Feierlichkeiten in Wien geschaffen, der die unterschiedlichen Reaktionen auf traumatische Erlebnisse in der Gesellschaft widerspiegelt.
Im Kontext dieser Ereignisse ist es wichtig, an die dramatischen Schicksale zu erinnern, die mit Amokläufen verbunden sind. Der Begriff „Amok“ hat seinen Ursprung im Malaiischen und beschreibt eine Situation, in der jemand in blinder Wut angreift und tötet. Diese Taten, häufig in öffentlichen Räumen, fordern nicht nur Menschenleben, sondern hinterlassen auch seelische Narben in der Gesellschaft. Die gesellschaftlichen Diskussionen über Sicherheit und Prävention haben nach mehreren Amokläufen zugenommen, wie zuletzt in statista.com ausgeführt. Der Trend zu strengeren Sicherheitsvorkehrungen bei öffentlichen Veranstaltungen ist unübersehbar; dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, Einzelakte gewaltsamer Natur in einer offenen Gesellschaft zu bewältigen.
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Ort | Graz, Österreich |
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