Eizellen einfrieren: Frauen kämpfen um ihre Fruchtbarkeit in Österreich!

Die Diskussion um "Social Egg Freezing" beleuchtet aktuelle rechtliche und medizinische Aspekte sowie Herausforderungen für Frauen in Österreich.
Die Diskussion um "Social Egg Freezing" beleuchtet aktuelle rechtliche und medizinische Aspekte sowie Herausforderungen für Frauen in Österreich. (Symbolbild/DNAT)

Eizellen einfrieren: Frauen kämpfen um ihre Fruchtbarkeit in Österreich!

Österreich - In Deutschland ist das Thema „Social Egg Freezing“ aktuell in aller Munde, insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Gesetzesänderung. Eizellen dürfen derzeit nur für medizinisch unterstützte Schwangerschaften entnommen werden, was vor allem Frauen mit onkologischen Erkrankungen betrifft, die nach Behandlungen häufig unfruchtbar werden. Dies berichtete die Kleine Zeitung. Während einer Verhandlung äußerte sich Bettina Toth, Direktorin der Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, über die Auswirkungen dieser Regelung auf betroffene Frauen.

Ein wichtiger Punkt zur Diskussion brachte Anwalt Matthias Brand vor, der betonte, dass „Social Egg Freezing“ keine Nachteile für Frauen oder deren Kinder habe. Aktuell liegt der Preis für die Eizellentnahme bei etwa 4.000 Euro pro Zyklus, während die jährlichen Lagerungskosten rund 400 Euro betragen. In anderen europäischen Ländern wie Spanien, Schweden und Belgien ist die Praxis bereits erlaubt, wohingegen in Frankreich die Krankenkassen die Kosten übernehmen.

Gesellschaftlicher Druck und Selbstbestimmung

Die Debatte rund um „Social Egg Freezing“ ist auch eine Frage der Selbstbestimmung. Frauen sollten nicht durch gesellschaftliche oder berufliche Erwartungen gezwungen werden, ihren Kinderwunsch zu verschieben. Die Hauptgründe für Frauen, die Eizellen einfrieren möchten, sind der Mangel an einem Partner und der Wunsch nach reproduktiver Autonomie, während berufliche Gründe erst an dritter Stelle rangieren. Dies wurde ebenfalls von der Springer Medizin hervorgehoben. Martina Zemp von der Universität Wien forderte zudem eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie mehr Ressourcen für die Kinderbetreuung.

Die Ethikerin Angelika Walser empfahl, eine Altersgrenze zwischen 45 und 50 Jahren einzuführen, um mögliche Risiken zu minimieren. Aktuell dürfen Eizellen nur von Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren gespendet werden. Auch Staatsanwalt Peter Barth plädierte für ein Höchstalter bei der Empfängerin. Die Bundesregierung hat um eine Frist von 18 Monaten für legislative Vorbereitungen gebeten, falls das Gesetz aufgrund der laufenden Verhandlungen aufgehoben wird.

Klinische Aspekte und Erfolgsquoten

Viele junge Frauen ziehen das Einfrieren von Eizellen in Betracht, um ihre Fruchtbarkeit zu verlängern. „Social Freezing“ wurde ursprünglich für medizinische Indikationen entwickelt, erfreut sich jedoch auch bei gesunden Frauen zunehmender Beliebtheit, die noch keinen Partner haben und trotzdem einen Kinderwunsch verspüren. Diese Entwicklung wird von der ARD Alpha thematisiert.

Der Ablauf des Eizellen-Einfrierens umfasst mehrere Schritte: Zunächst erfolgt eine Hormonbehandlung über 8 bis 12 Tage zur Stimulation der Eizellenreifung. Danach werden die reifen Eizellen entnommen und im Labor bei -196 Grad Celsius schockgefroren. Die Prozedur dauert in der Regel etwa 30 Minuten und erfolgt unter Narkose. Experten empfehlen, Eizellen idealerweise zwischen 25 und 30 Jahren einzufrieren, da die Fruchtbarkeit ab dem 35. Lebensjahr abnimmt.

Die Erfolgsquote von Eizellen, die vor dem 35. Lebensjahr eingefroren werden, liegt bei bis zu 90 % bei mehr als 24 gefrorenen Eizellen. Bei Frauen ab 40 Jahren sinkt die Chance auf eine Schwangerschaft erheblich. Die finanziellen Aspekte sind dabei nicht zu vernachlässigen: Die Behandlungskosten pro Zyklus betragen circa 4.000 Euro, während die jährlichen Lagerungskosten zusätzlich zwischen 200 und 300 Euro liegen. Momentan übernehmen Krankenkassen die Kosten nur bei medizinischen Indikationen, nicht jedoch für Social Freezing, was eine Diskussion über staatliche Förderungen anstoßen könnte.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland entwickeln werden und welche Auswirkungen dies auf die Frauen haben wird, die eine Familie planen. Die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs wird jedoch nicht vor Herbst erwartet.

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OrtÖsterreich
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