Alarm in Osttirol: Riesenzecke entdeckt – Risiko für Mensch und Tier!
Erstmals wurde in Osttirol eine Riesenzecke entdeckt. Informieren Sie sich über Hintergründe, Risiken und Schutzmaßnahmen.

Alarm in Osttirol: Riesenzecke entdeckt – Risiko für Mensch und Tier!
In Tirol wurde erstmals eine Hyalomma marginatum entdeckt, auch bekannt als Riesenzecke. Entdeckt wurde das Exemplar auf einem Pferd in der Gemeinde Lavant, wie dolomitenstadt.at berichtet. Die Zecke wurde an das Infektionslabor in Außervillgraten geschickt, um genauer bestimmt zu werden und mögliche Krankheitserreger zu überprüfen.
Die Identifikation erfolgte im Labor Walder, das unter anderem die taxonomische Einordnung der Riesenzecke sowie deren Herkunft untersucht. Eine Forschungsgruppe des Labors wird das betroffene Gebiet weiter untersuchen, um festzustellen, ob es sich um ein eingeschlepptes Exemplar oder möglicherweise um eine neu etablierte Population handelt.
Besorgniserregende Umstände
Bislang wurde keine weitere Hyalomma-Zecke nachgewiesen. Ungünstige Wetterbedingungen könnten die Nachweise beeinträchtigt haben. Die Felduntersuchungen sollen jedoch bei wärmerem und trockenerem Wetter fortgesetzt werden, um ein besseres Verständnis der Situation zu erlangen.
Hyalomma-Zecken sind typischerweise in trockenen Steppen- und Buschgebieten des Mittelmeer- und Schwarzmeergebiets beheimatet. Ihre größten Vorkommen in Europa sind in Ländern wie Bosnien, Serbien und weiter südlich über den Balkan zu finden. In Österreich wurden bisher nur eingeschleppte Exemplare durch Personen- und Güterverkehr oder durch Zugvögel beobachtet.
Gesundheitliche Risiken
Die Hyalomma marginatum kann ernsthafte Krankheitserreger wie das Fleckfieber und das Krim-Kongo-Fieber übertragen. Ein Vorfall in Deutschland zeigt, dass die Riesenzecke potenziell auch Menschen angreifen kann; ein Mann erkrankte nach einem Zeckenstich an Fleckfieber. Diese Situation unterstreicht die Notwendigkeit, die Zeckenaktivität in der Region zu beobachten, insbesondere, weil die Zecken auch als Träger für das Krim-Kongo-Fieber-Virus bekannt sind.
Ein Hinweis ist, dass diese Riesenzecken Menschen bis zu 100 Meter verfolgen können, was das Risiko eines Zeckenstichs erhöht. Die Zecken sind besonders aktiv bei warmem und feuchtem Wetter, was in den letzten Jahren zu einer erhöhten Aktivität in unseren Breiten geführt hat.
Achtsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen
Der Fund einer Hyalomma-Zecke sollte dokumentiert werden (Ort, Datum, Wirt). Es wird empfohlen, die Zecke schonend zu entfernen und nicht thermisch oder chemisch zu behandeln. Stattdessen sollte sie in einem verschließbaren Behälter aufbewahrt und das Labor Dr. Gernot Walder kontaktiert werden.
Solange keine lokalen Naturherde existieren, bleibt das Infektionsrisiko theoretisch. Allerdings wird die hohe Reisefrequenz in Endemiezonen des Balkans zur Beachtung der beiden gefährlichen Erkrankungen in Osttirol führen.
Die Hyalomma-Zecken sind größer als der Gemeine Holzbock, wobei die Weibchen zwischen 5 und 6,6 mm groß und die Männchen zwischen 4 und 5,6 mm variieren. Ihre auffälligen gestreiften Beine machen sie leicht erkennbar. Sie können kalte Winter überstehen, unterliegen jedoch den Bedingungen wie milden Temperaturen. medmix.at betont, dass zunehmend diese exotische Zeckenart unter geeigneten Bedingungen auch in unseren Breiten heimisch werden könnte.
Insgesamt zeigt der Fund der Riesenzecke ein wachsendes Risiko für die öffentliche Gesundheit, welches eine intensive Überwachung und Aufklärung der Bevölkerung in Bezug auf die Gefahren von Zeckenstichen erfordert. zecken-radar.de liefert dazu zusätzliche Informationen über die Biologie dieser Zeckenart und deren potenzielle Auswirkungen auf Menschen und Tiere.