Bären-Alarm in Friaul: Familie flüchtet vor hungrigem Braunbären!
Wildbiologe untersucht die Rückkehr von Braunbären in Friaul, nach Begegnungen zwischen Bären und Bewohnern.

Bären-Alarm in Friaul: Familie flüchtet vor hungrigem Braunbären!
In Friaul-Julisch Venetien sorgt die Rückkehr der Braunbären für sowohl Begeisterung als auch Besorgnis. Heute berichtet exxpress.at, dass in der Region zwischen fünf und zehn Braunbären leben, die meisten von ihnen stammen aus Slowenien. Dies ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen um den Erhalt und das Management der Bärenpopulation. Eine erschreckende Begegnung fand kürzlich statt, als eine Familie in der Nähe von Udine während eines Spaziergangs plötzlich einem Bären gegenüberstand, der aus einem Maisfeld auf sie zulief.
Der Vorfall, der vor wenigen Tagen geschah, endete glücklicherweise glimpflich, da die Familie rechtzeitig in ihr Haus flüchten konnte, berichtet kosmo.at. Dieser Schreckmoment unterstreicht die potenziellen Gefahren, die mit der Rückkehr der Bären verbunden sind. Professor Stefano Filacorda von der Universität Udine, der ein Projekt zur Erfassung der Bärenpopulation leitet, ist sich dieser Herausforderungen bewusst. Einige der Bären wurden mit GPS-Halsbändern ausgestattet, um ihre Bewegungen zu verfolgen und das Monitoringsystem zu verbessern.
Bärenpopulation und Monitoring
Bereits seit über 50 Jahren gibt es in der Region keine weiblichen Bären mehr. Die letzte Sichtung einer Bärin fand 1970 in Tarvis statt. Männliche Bären hingegen sind in der Provinz Udine nachweislich aktiv. Sie kommen für einige Monate in die Region und kehren dann meist zurück nach Slowenien. Diese Migration ist Teil des natürlichen Verhaltens von männlichen Bären, die weite Strecken zurücklegen können. Derzeit wird beobachtet, dass die Bärenpopulation durch Monitoring-Methoden wie Fotofallen und GPS-Tracking erfasst wird. So konnte bereits ein gesichteter Bär in Tarcento als Männchen identifiziert werden.
Die Regionalregierung von Friaul-Julisch Venetien hat zudem im August 2025 einen aktualisierten Wildtierplan beschlossen, der eine umfassende Bewertung und Überwachung der Bärenpopulation vorsieht. Das Monitoring soll helfen, die Bestände zu erfassen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die potenziellen Konflikte zwischen Mensch und Tier zu minimieren.
Internationale Herausforderungen im Bärenschutz
Braunbären stehen nicht nur in Italien, sondern auch in anderen Teilen Europas vor großen Herausforderungen. Ein Projekt zur Überwachung und zum Management von Braunbären im nördlichen Dinarischen Gebirge und den Alpen hat das Ziel, die Rückkehr und Ausbreitung der Bärenpopulation zu fördern. Hierzu werden länderübergreifende Maßnahmen ergriffen, um Konflikte zwischen Menschen und Bären zu verringern. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Entwicklung nicht-letaler Lösungen zur Minderung von Mensch-Bär-Konflikten und die Förderung einer friedlichen Koexistenz.
Trotz aller Bemühungen bleibt die Chance auf eine dauerhafte Ansiedlung von Bären in Friaul gering, solange keine Bärinnen nachkommen, die zur Populationserweiterung beitragen könnten. Der Schutz der Braunbären und die Schaffung geeigneter Bedingungen für ihre Rückkehr sind komplexe Aufgaben, die eine enge Zusammenarbeit auf regionaler und internationaler Ebene erfordern.