Genozid-Vorwurf gegen Israel: IAGS erklärt Gaza zu Völkermordgebiet!

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Die IAGS erklärt Israels Vorgehen im Gazastreifen für Völkermord. Die Resolution wurde am 1.09.2025 mit 86% angenommen.

Die IAGS erklärt Israels Vorgehen im Gazastreifen für Völkermord. Die Resolution wurde am 1.09.2025 mit 86% angenommen.
Die IAGS erklärt Israels Vorgehen im Gazastreifen für Völkermord. Die Resolution wurde am 1.09.2025 mit 86% angenommen.

Genozid-Vorwurf gegen Israel: IAGS erklärt Gaza zu Völkermordgebiet!

Die International Association of Genocide Scholars (IAGS) hat kürzlich eine Resolution verabschiedet, die die rechtlichen Kriterien für einen Genozid durch Israel im Gazastreifen als erfüllt erachtet. Diese Entscheidung wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 86 Prozent der abstimmenden Mitglieder angenommen. Die Präsidentin der IAGS, Melanie O’Brien, wies darauf hin, dass die israelische Politik und das Militärhandeln in Gaza die Definition eines Völkermords laut der UNO-Völkermordkonvention von 1948 erfüllen. Israel hingegen hat erneut sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen und sein Vorgehen als Akt der Selbstverteidigung gerechtfertigt. Das Land wehrt sich derzeit vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen diese Klage. Die Hamas, die im Gazastreifen aktiv ist, bezeichnete die Resolution als Unterstützung für die vorgelegten Beweise in internationalen Gerichten.

Gemäß der Völkermordkonvention von 1948 ist Völkermord als ein Verbrechen definiert, das mit der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe zu zerstören. O’Brien bezeichnete die gegenwärtige Lage in Gaza als Völkermord und argumentierte, dass internationale Experten auf dem Gebiet der Völkermordforschung die Situation ebenso bewerten. Die Resolution äußert zudem, dass der Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 als völkerrechtliches Verbrechen angesehen werden kann.

Der militärische Kontext

Der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen, der im Oktober 2023 begann, wurde durch einen Angriff der Hamas ausgelöst, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln verschleppt wurden. Seit Beginn dieser militärischen Aktionen berichten palästinensische Quellen von mindestens 63.000 Toten im Gazastreifen. Die meisten Gebäude in der Region sind beschädigt oder vollständig zerstört, und nahezu alle Einwohner wurden zur Flucht gezwungen. Schockierende Berichte über eine von Menschen verursachte Hungersnot in Teilen des Gebiets haben die internationale Gemeinschaft alarmiert, obwohl Israel diese Darstellung bestreitet.

Die israelische Armee setzte jüngst ihre Offensive fort, wobei aktuelle Angriffe auf Gaza-Stadt mindestens 19 Menschenleben forderten, darunter auch Frauen und Kinder. Berichte von Anwohnern berichten von massiven Explosionen und weitreichender Zerstörung in dicht besiedelten Stadtteilen. In einem versuchten Schritt zur Eindämmung des Konflikts forderte die israelische Armee die Zivilbevölkerung in Gaza-Stadt auf, sich in den Süden der Region zu begeben, da eine Bodenoffensive zur Einnahme von Gaza-Stadt geplant ist. Diese Offensive ist Teil der israelischen Regierungsstrategie, die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen zu erlangen, um die Hamas zu zerschlagen.

Die humanitäre Lage

Die Hamas-Gesundheitsbehörde berichtete, dass in nur 24 Stunden neun Menschen an Hunger und Unterernährung gestorben sind, was die Zahl der Hungertoten auf mindestens 348 ansteigen ließ. Israel bestritt die von der Hamas genannten Zahlen und führt die Todesfälle auf andere medizinische Ursachen zurück. Der Konflikt zeigt nicht nur die militarisierten Auseinandersetzungen, sondern auch die dramatischen humanitären Folgen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen deutlich.

Die Schwere der Vorwürfe und die Natur des Konflikts werfen tiefgreifende Fragen zur Einhaltung internationaler Menschenrechtsstandards auf, während der internationale Diskurs über Völkermord zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Zusammenhang zwischen den Vorkommnissen im Gazastreifen und den Definitionen des Völkermords laut internationalen Abkommen wird weiterhin intensiv diskutiert.

Mehr zu diesen Themen können Sie in den Berichten von vol.at, orf.at und bpb.de nachlesen.