Kostenlose Öffi-Jahreskarte für Blinde in Wien: FPÖ schlägt Alarm!

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Ab 2026 müssen blinde Wiener 300 Euro für Öffi-Jahreskarten zahlen. Kritiker sprechen von herzlosen Kürzungen und mangelnder Inklusion.

Ab 2026 müssen blinde Wiener 300 Euro für Öffi-Jahreskarten zahlen. Kritiker sprechen von herzlosen Kürzungen und mangelnder Inklusion.
Ab 2026 müssen blinde Wiener 300 Euro für Öffi-Jahreskarten zahlen. Kritiker sprechen von herzlosen Kürzungen und mangelnder Inklusion.

Kostenlose Öffi-Jahreskarte für Blinde in Wien: FPÖ schlägt Alarm!

Ab dem Jahr 2026 wird die kostenlose Öffi-Jahreskarte für Blinde und stark sehbehinderte Menschen in Wien abgeschafft. Diese Entscheidung hat die Wiener Grünen als „herzlos“ kritisiert und der Rot-Pink-Koalition vorgeworfen, Menschen mit Behinderungen zu ignorieren. Laut exxpress.at müssen Betroffene künftig 300 Euro für ein sogenanntes Spezialticket zahlen, das Voraussetzungen wie eine mindestens 70-prozentige Invalidität erfüllt.

Die neue Regelung ist Teil einer umfassenden Tarifstrukturreform, die zudem auch die reguläre Jahreskarte von 365 Euro auf 467 Euro erhöht. Laut heute.at betrifft die Streichung etwa 2.700 Personen, die bisher den Fonds Soziales Wien (FSW) für die Kostenübernahme der Jahreskarte nutzen. Die Einsparungen für die Stadt Wien durch diese Maßnahme betragen lediglich 800.000 Euro, in Anbetracht eines Gesamtbudgets von 20 Milliarden Euro ist dies ein sehr geringer Betrag.

Politische Reaktionen und Kritik

Die FPÖ äußert scharfe Kritik an der Entscheidung und fordert den Erhalt der kostenlosen Öffi-Jahreskarte als Zeichen der Inklusion. Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp sowie Sozialsprecher Lukas Brucker bezeichneten die finanzielle Belastung für Menschen mit Behinderungen als unzumutbar. Die Wiener Linien verteidigen hingegen die Einführung des Spezialtickets und bezeichnen dies als Fortschritt im Tarifwesen.

Judith Pühringer, Parteichefin der Grünen, hat die Maßnahme als „planloses Kürzen“ kritisiert und fordert ein Umdenken von der Stadtregierung. Sie ist der Ansicht, dass eine inklusive Gesellschaft auch eine inklusive Verkehrspolitik benötigt, um den Bedürfnissen aller Bürger gerecht zu werden, wie auch die UN-Behindertenrechtskonvention fordert, die die gleichberechtigte Teilnahme von Menschen mit Behinderungen anstrebt, besonders in Bezug auf Mobilität und Barrierefreiheit.

Die Bedeutung der Mobilität

Mobilität ist ein grundlegendes Bedürfnis und hat einen entscheidenden Einfluss auf das selbstbestimmte Leben. Der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln ist für Menschen mit Behinderungen essenziell, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Inklusive Verkehrspolitik, die Barrieren abbaut, ist von großer Bedeutung, um die Gleichstellung zu fördern, und wird durch das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) unterstützt. Besonders Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sind auf barrierefreie Informationen angewiesen, um sicher zu reisen.

Die neue Tarifstruktur und die Anhebung der Ticketpreise werfen Fragen zur Zugänglichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel auf. Die bisherigen Maßnahmen und Reformen zeigen auf, dass noch erheblicher Handlungsbedarf besteht, um die Mobilität für alle Menschen, insbesondere für Menschen mit Behinderungen, zu gewährleisten. Ein selbstbestimmtes Leben hängt stark von der Möglichkeit ab, die Umgebung flexibel und ohne Einschränkungen zu erkunden. Dies erfordert mehr als nur die Bereitstellung von Verkehrsmitteln; es verlangt auch eine umfassende Mobilitätsbildung und Unterstützung.