Österreich investiert in Skyshield: Sicherheit für unsere Bevölkerung!
Österreichs Verteidigungsministerin Tanner fordert Fortschritte beim Skyshield-Abwehrsystem zum Schutz der Bevölkerung vor Drohnenangriffen.

Österreich investiert in Skyshield: Sicherheit für unsere Bevölkerung!
Österreich arbeitet an der Verbesserung seiner Luftverteidigung und hat Mittel für den Ankauf von Kurz- und Mittelstrecken-Abwehrsystemen im Budget vorgesehen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner plant zudem auch den Erwerb von Langstrecken-Abwehrsystemen. Sie betont, dass der Schutz der Bevölkerung und der Neutralität oberste Priorität hat und verweist darauf, dass Österreich im Jahr 2023 eine Absichtserklärung für den Beitritt zur European Sky Shield Initiative (ESSI) unterzeichnet hat. Tanner hebt hervor, dass Bedrohungen wie Desinformation und Angriffe durch Drohnen eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit der Bevölkerung darstellen. Dabei macht sie deutlich, dass es unerheblich sei, ob diese Angriffe gezielt oder durch fehlgeleitete Raketen und Drohnen erfolgen.
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Art der Kriegsführung verändert und die Notwendigkeit moderner Technologien, insbesondere im Bereich der Luftverteidigung, deutlich gemacht. Oberst Markus Reisner vom Bundesheer erklärt, dass Drohnen mittlerweile als eine der wichtigsten Waffengattungen gelten, wodurch massive Investitionen in die Luftverteidigung für das österreichische Bundesheer unerlässlich werden. Tanner fordert deshalb einen gemeinsamen Schutzschirm für Europa und plädiert für besonnene Reaktionen, um eine militärische Eskalation zu vermeiden.
European Sky Shield Initiative
Die European Sky Shield Initiative wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz im August 2022 ins Leben gerufen, im Kontext des russischen Übergriffs auf die Ukraine, um die Verteidigungsfähigkeit Europas zu stärken. Inzwischen beteiligen sich 19 europäische Länder an diesem Projekt, das die Schaffung koordinierter Abwehrsysteme für kurze, mittlere und große Reichweiten zum Ziel hat. 15 Länder, darunter Deutschland, Belgien und Finnland, unterzeichneten eine initiale Erklärung im Oktober 2022. Österreich trat offiziell Ende Mai 2024 bei und wird Teil eines modernen, mehrschichtigen Verteidigungssystems, das auch im europäischen Raum dringend benötigt wird.
Die ESSI plant, bestehende Lücken im derzeitigen Schutzschirm zu schließen, der hauptsächlich auf Bedrohungen aus dem Iran ausgerichtet ist. Die Initiative zielt darauf ab, neue Waffensysteme gemeinsam zu beschaffen und dabei Kosten zu senken. Systeme wie das IRIS-T, das bis zu 40 km entfernt Raketen, Marschflugkörper und Drohnen abwehren kann, sind Teil dieser Bemühungen. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat bereits die Beschaffung von IRIS-T-Einheiten genehmigt, während Deutschland auch den Kauf des Arrow 3-Raketenabwehrsystems plant, welches bis Ende 2025 einsatzfähig sein soll.
Kooperation und Modernisierung
Im Rahmen der ESSI wollen die Mitgliedsländer ihre Ressourcen bündeln, um defensive Kapazitäten zu stärken. So ist die gemeinsame Beschaffung von Abwehrsystemen wie dem Arrow 3, das Raketen bis zu einer Höhe von 100 km abfangen kann, von zentraler Bedeutung für die europäische Sicherheit. Dieses System hat eine Reichweite von bis zu 2400 km und wird im Rahmen eines Kaufvertrags mit Israel beschafft, der ein Volumen von 3,3 Milliarden Euro umfasst. Die Koordination der ESSI erfolgt aus einer Einsatzzentrale im Pongau, was den europäischen Partnern eine effektive Zusammenarbeit ermöglicht.
Mit der zunehmenden Bedrohung durch Drohnen und Raketen ist es unerlässlich, dass die europäischen Länder zusammenarbeiten, um ein starkes und effektives Luftabwehrnetzwerk zu schaffen. Tanner und andere Verteidigungsminister aus der Region zeigen auf, dass dieser gemeinsame Ansatz nicht nur die nationale Sicherheit verbessert, sondern auch stabilisierend auf die gesamte europäische Sicherheitsarchitektur wirkt. Laut Kleine Zeitung und DW macht die ESSI wichtige Fortschritte, um bestehende Defizite in der Luftverteidigung zu schließen und eine koordinierte Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die den Herausforderungen des modernen Krieges gewachsen ist. Weitere Informationen zur Initiative sind auch auf Wikipedia verfügbar.