US-Kongress gibt Epstein-Akten frei – Trump und der Druck der Öffentlichkeit
Der US-Kongress beschloss, die Epstein-Ermittlungsakten öffentlich zu machen, was weitreichende Konsequenzen für Politik und Gesellschaft hat.

US-Kongress gibt Epstein-Akten frei – Trump und der Druck der Öffentlichkeit
Am 19. November 2025 hat der US-Kongress entschieden, die Ermittlungsakten rund um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein öffentlich zugänglich zu machen. Das Repräsentantenhaus stimmte überwältigend mit 427 Ja-Stimmen bei nur einer Nein-Stimme, was eine klare Absage an die Abweichung des republikanischen Vertreters Clay Higgins aus Louisiana darstellt. Diese Abstimmung unter dem Verfahren „Suspension of the Rules“ stellte eine Zweidrittelmehrheit zur Bedingung.
Republikanischer Speaker Mike Johnson kritisierte zwar die Demokraten, unterstützte jedoch letztendlich das Gesetz. Währenddessen äußerte sich Präsident Donald Trump verärgert und wies jegliche Vorwürfe zurück, die ihn in Verbindung mit Epstein bringen könnten. Trump betonte, dass Epstein ausschließlich an Demokraten gespendet habe. Das Gesetz wird nun im Senat geprüft, wo Chuck Schumer „unanimous consent“ für eine rasche Verabschiedung beantragt hat. Trump hat bereits signalisiert, dass er das Gesetz unterzeichnen wird, sobald es den Kongress passiert.
Hintergrund zu Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein, ein millionenschwerer Finanzunternehmer, war in den 1990er-Jahren mehrfach mit schweren Missbrauchsvorwürfen konfrontiert. Er und seine Partnerin Ghislaine Maxwell wird ein System des Menschenhandels zugeschrieben, bei dem minderjährige Mädchen sexuell ausgebeutet wurden. Prominente Persönlichkeiten, die mit Epstein in Verbindung standen, schließen Andrew Mountbatten-Windsor, Bill Clinton und Bill Gates ein.
Im Jahr 2008 konnte Epstein mit der Staatsanwaltschaft in Miami einen Deal aushandeln, der ihm nur 18 Monate Haft einbrachte, von denen er lediglich 13 Monate absitzen musste. Er wurde 2019 erneut verhaftet, starb jedoch unter umstrittenen Umständen in seiner Zelle, offiziell durch Suizid. Dies führte zu Spekulationen und Verschwörungstheorien über die Umstände seines Todes.
Die Epstein Akten
Die nun zugänglichen „Epstein Files“ enthalten über 300 Gigabyte an Ermittlungsdaten, die Beweise für mehr als 1000 Opfer von Epsteins Verbrechen dokumentieren. Ein erster Teil dieser Akten wurde bereits im September 2025 veröffentlicht, darunter auch 33.000 Dokumente. Trump hatte während seiner Wahlkampagne die Freigabe dieser Akten versprochen und kürzlich seine Parteikollegen dazu aufgerufen, für die Freigabe zu stimmen.
Gesellschaftliche Konsequenzen von Sexualdelikten
Die Erschütterungen, die Epstein und seine Taten ausgelöst haben, werfen einen hellen Scheinwerfer auf das Thema Sexualdelikte weltweit. Diese gelten als besonders verabscheuungswürdig und sind in den letzten Jahren verstärkt auch in Deutschland ein ernstes Problem. Laut dem Bundeskriminalamt stiegen die erfassten Sexualdelikte kontinuierlich an, mit einem Höchststand von rund 128.000 Fällen im Jahr 2024.
Die Statistiken zeigen, dass etwa 91 Prozent der Opfer von Sexualstraftaten weiblich sind und insbesondere jugendliche sowie junge Frauen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren als besonders gefährdet gelten. Die Dunkelziffer dieser Verbrechen ist hoch, da viele Opfer traumatisiert oder eingeschüchtert sind und es an den Mut fehlt, Anzeigen zu erstatten. In diesem Kontext wird deutlich, wie wichtig eine gesellschaftliche Diskussion über Machtverhältnisse und Geschlechterrollen ist.
Die Entscheidung des Kongresses, die Akten freizugeben, könnte weitreichende Folgen für die Öffentlichkeit und die Politik haben und möglicherweise helfen, das Bewusstsein für die Problematik sexueller Gewalt zu schärfen und Veränderungen herbeizuführen.
Für weiterführende Informationen über die Epstein Akten und die Thematik sexueller Gewalt, lesen Sie die Berichte auf Krone, Tagesschau und Statista.