Österreichs Klima-Versäumnis: Entscheidung über EU-Ziel verschoben!

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Österreich unterstützt die Verschiebung der EU-Entscheidung zu Klimazielen für 2040, was internationale Kritik auslöst.

Österreich unterstützt die Verschiebung der EU-Entscheidung zu Klimazielen für 2040, was internationale Kritik auslöst.
Österreich unterstützt die Verschiebung der EU-Entscheidung zu Klimazielen für 2040, was internationale Kritik auslöst.

Österreichs Klima-Versäumnis: Entscheidung über EU-Ziel verschoben!

Am 6. September 2025 hat Österreich seine Unterstützung für Pläne mehrerer EU-Mitgliedstaaten bekannt gegeben, die Festlegung des europäischen Klimaziels für 2040 zu verschieben. Ursprünglich war eine Entscheidung im Kreis der Umweltminister*innen für den 18. September angesetzt, doch soll diese nun auf ein späteres Treffen der Staats- und Regierungschefs verlagert werden. Bei diesem Treffen würde Einstimmigkeit erzielt werden müssen, was es dem ungarischen Premier Viktor Orbán ermöglicht, ein Veto einzulegen. Hintergrund dieser Verschiebung ist das bevorstehende Einreichen eines Zwischenziels für 2035 bei den Vereinten Nationen, das von den Vorgaben für 2040 abhängt.

Kritik an der Position Österreichs kommt von den Grünen, die Bedenken äußern, dass dies ein gefährliches Signal der Verzögerung vor der bevorstehenden Weltklimakonferenz senden könnte. Darüber hinaus warnen Umweltorganisationen wie Greenpeace und Global 2000 vor den negativen Konsequenzen dieser Entscheidung. Wirtschaftsvertreter fordern dagegen verlässliche und langfristige Vorgaben, weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass zu ambitionierte Ziele europäische Unternehmen benachteiligen könnten.

Europäische Klimaziele im Fokus

Die EU hat sich im Rahmen des „Green Deal“ verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden. In diesem Kontext soll das Klimaziel für 2040 sicherstellen, dass die 2050-Ziele realistisch erreichbar bleiben und Orientierung für notwendige Investitionen bieten. Die EU-Kommission hat sich dafür ausgesprochen, bis 2040 die Emissionen um 90 Prozent zu reduzieren.

Die EU verfolgt in ihrer Klimaschutzpolitik das Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen und umwelt- sowie klimaschädliche Aktivitäten zu reduzieren. Wichtige Einflussfaktoren hierfür sind internationale Klimaschutzabkommen wie das UN-Klimarahmenabkommen, das Kyoto-Protokoll und das Pariser Abkommen. In diesem Zusammenhang hat die EU bereits bemerkenswerte Fortschritte erzielt, beispielsweise wurde 2020 die Zielmarke für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 übertroffen, was auch der Corona-Pandemie geschuldet ist.

Treibhausgasemissionen in Zahlen

Im Jahr 2022 wurden in der EU-27 insgesamt rund 3.375 Millionen Tonnen Treibhausgase in CO₂-Äquivalenten emittiert. Die bedeutendsten Verursacher sind Deutschland, Frankreich, Italien und Polen, die zusammen etwa 57 Prozent zu diesen Emissionen beitragen. Deutschland allein steuerte über 22 Prozent der gesamten Emissionen bei. Im Jahr 2020 lagen die Emissionen der EU bei etwa 3 Millionen Kilotonnen CO₂-Äquivalenten, wobei der Energiesektor mit 26 Prozent, der Verkehr und die Industrie jeweils mit 22 Prozent und der Gebäudesektor mit 13 Prozent zu den größten Verursachern zählen.

Ein wesentlicher Bestandteil der EU-Klimastrategie ist die langfristige Strategie „Ein sauberer Planet für alle“, die Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 zum Ziel hat. Dies wird durch nationale Energie- und Klimaschutzpläne sowie die rechtliche Verankerung der Treibhausgasneutralität durch das EU-Klimagesetz unterstützt, welches im Juli 2021 beschlossen wurde.

Angesichts der knappen Fristen und der bevorstehenden Weltklimakonferenz wird es spannend zu beobachten sein, ob die Staats- und Regierungschefs die verschobene Entscheidung bezüglich des Klimaziels 2040 zu einer Einigung bringen können. Die Herausforderung bleibt, ein Gleichgewicht zwischen ambitionierten Zielen und der wirtschaftlichen Realität der EU-Mitgliedstaaten zu finden.

Österreichs Rolle in diesem Kontext wird weiterhin kritisch beäugt, sowohl von politischen Akteuren als auch von Umweltorganisationen, die um eine klare und zukunftsorientierte positionierung im internationalen Klimaschutz kämpfen.

Für eine detaillierte Analyse der EU-Klimapolitik besuchen Sie die Seiten des Ökonews, des Umweltbundesamtes sowie die aktuelle Datenbank zu Treibhausgasemissionen in der EU.