Klagenfurt feiert 10 Jahre Kidical Mass – Kinder erobern die Straßen!
Am 23.09.2025 fand die 10. Kidical Mass in Klagenfurt statt, eine Bewegung für sichere Radwege für Familien und Kinder.

Klagenfurt feiert 10 Jahre Kidical Mass – Kinder erobern die Straßen!
Am vergangenen Samstag verwandelte sich die Innenstadt von Klagenfurt in eine lebendige Kinderzone im Zeichen der 10. Ausgabe der Kidical Mass. Bunte Räder, Seifenblasen, Drachenwimpel und laute Klingeln prägten die Parade, die am Theaterplatz startete. Bei strahlendem Sonnenschein und entspannter Stimmung fuhren zahlreiche Kinder und Familien über die Ringstraße bis zum Neuen Platz. Daniel Wutte von der Radlobby Kärnten betonte, dass seit fünf Jahren für sichere Radwege demonstriert wird, um eine kinderfreundliche Verkehrsinfrastruktur zu fördern.
Kidical Mass hat ihren Ursprung 2008 in Eugene, Oregon, USA. Die erste Veranstaltung in Wien fand 2018 statt, und seit 2021 wird auch in Kärnten mehrfach jährlich demonstriert. Die Klagenfurter Kidical Mass ist Teil einer österreichweiten Initiative, die im Frühjahr und Herbst in allen Bundesländern stattfindet. Diese Aktion wurde im Jahr 2022 mit dem VCÖ-Mobilitätspreis in der Kategorie „kindergerechtes Verkehrssystem“ ausgezeichnet und richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern und Radverkehrsfreunde. Die etwa 5 km lange Strecke durch Klagenfurt wird von der Polizei begleitet und endet im Lendhafen, wo die Teilnehmer mit Musik und Eis gefeiert werden.
Ziele und Forderungen
Die Teilnehmer der Kidical Mass setzen sich für deutliche Verbesserungen der Radinfrastruktur ein. Zu den zentralen Forderungen gehören:
- Kindgerechte Radinfrastruktur
- Autofreie Zonen vor Schulen
- Sichere Abstellplätze für Transportfahrräder
- Radspielplätze in allen Kärntner Bezirken
Das übergeordnete Ziel dieser Demonstration ist, den Radfahrern auf den Straßen Klagenfurts Vorrang zu verschaffen und somit die Stadt sicherer und kinderfreundlicher zu gestalten.
Einblick in die Notwendigkeit kinderfreundlicher Mobilität
Die Bedeutung solcher Initiativen wird durch eine aktuelle Studie des Clean Cities Netzwerks unterstrichen, die zeigt, dass Deutschland im europäischen Vergleich in Bezug auf kinderfreundliche Mobilität hinterherhinkt. Die Untersuchung macht auf den Mangel an sicheren Schulwegen, geschützten Radwegen und die Notwendigkeit von Tempo-30-Zonen in deutschen Städten aufmerksam. Städte wie München, Berlin und Köln zeigen beispielhaft, wo dringender Handlungsbedarf besteht. Im Gegensatz dazu schneiden Städte wie Paris und London in diesen Aspekten gut ab.
Wasilis von Rauch, ein Vertreter von Zukunft Fahrrad, hebt hervor, dass kinderfreundliche Städte auch die Lebensqualität für alle erhöhen. Die Forderungen nach sicheren Schulwegen und einer kindgerechteren Infrastruktur sind demnach nicht nur im Interesse der jüngeren Generation, sondern kommen letztendlich der gesamten Gesellschaft zugute.
Die nächste Kidical Mass in Klagenfurt ist bereits für Mai 2026 geplant, mit der Erwartung, dass die Teilnehmerzahlen weiter steigen werden. Die Bewegung bleibt somit ein wichtiger Akteur im Kampf um sichere und kinderfreundliche Radwege in Kärnten und darüber hinaus.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung und den Zielen besuchen Sie Klick Kärnten und Radlobby Kärnten. Eine umfassende Analyse zur Notwendigkeit kinderfreundlicher Städte finden Sie auf Velo Total.