Wahlen in Côte d'Ivoire: Ouattara im Zentrum der Kontroversen!
Am 25. Oktober 2025 wählt Côte d'Ivoire einen neuen Präsidenten. Ouattara, Favorit und umstritten, kandidiert erneut.

Wahlen in Côte d'Ivoire: Ouattara im Zentrum der Kontroversen!
Am 24. Oktober 2025 findet in Côte d’Ivoire die Präsidentschaftswahl statt, bei der der Amtsinhaber Alassane Ouattara als klarer Favorit gilt. Der 83-jährige Politiker, der seit 2011 im Amt ist, strebt eine vierte Amtszeit an. Seine Kandidatur wirft jedoch Fragen zur politischen Stabilität und zur demokratischen Lage im Land auf, insbesondere vor dem Hintergrund der umstrittenen Interpretation der Verfassung von 2016, die 2020 geändert wurde. Kritiker werfen ihm vor, die verfassungsmäßigen Beschränkungen opportunistisch zu umgehen, nachdem er 2020 für eine dritte Amtszeit kandidierte, obwohl er zuvor erklärt hatte, keine weiteren Mandate anstreben zu wollen. Vienna.at berichtet, dass auch Laurent Gbagbo und Tidjane Thiam von der Wahl ausgeschlossen wurden, was die politische Landschaft weiter polarisiert.
In den letzten Wochen gab es landesweit Proteste gegen den Ausschluss dieser Hauptoppositionskandidaten. Diese Proteste endeten tragisch, als vier Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen ums Leben kamen und Hunderte festgenommen wurden. Das Gebäude einer unabhängigen Wahlkommission wurde in Brand gesetzt, und die Behörden erließen ein Versammlungsverbot. Um die Situation zu kontrollieren, wurden 44.000 Sicherheitskräfte mobilisiert. Die Welle der Gewalt und die Repressionen während der Wahlkampfzeit erinnern an die blutigen Konflikte der Präsidentschaftswahlen 2010 und 2020, bei denen es Anwendung von Gewalt und viele Todesopfer gab.
Die Wahlen und die Kandidaten
Fünf Kandidaten haben sich offiziell zur Wahl gemeldet, darunter Alassane Ouattara (RHDP), Simone Ehivet Gbagbo (MGC) und drei weitere Kandidaten mit weniger politischem Rückhalt. Die politischen Spaltungen und die Tatsache, dass Ouattara als einziger „großer Akteur“ antreten wird, stärken seine Siegchancen erheblich. Beobachter deuten die Entscheidungen des Verfassungsrates, wichtige Oppositionskandidaten wie Gbagbo und Thiam auszusondern, als politisch motiviert. Diese Entscheidungen könnten die Möglichkeit einer geeinigten Opposition schwächen, zumal die politischen Parteien PDCI, RHDP, FPI und PPA-CI die politische Szenerie dominieren.
Wichtige Themen im Wahlkampf sind Jugendarbeitslosigkeit, Korruption und politische Teilhabe. In einem Land, dessen mediane Altersgruppe bei 18 Jahren liegt, gibt es eine klare Kluft zwischen den Vorstellungen der jungen Generation und den etablierten Politikern. Die Unzufriedenheit wächst, da viele Möglichkeiten ungenutzt bleiben und zentrale Versprechen zur Stärkung der Demokratie nicht eingehalten wurden, was laut IPG-Journal dazu führt, dass einige junge Ivorer Alternativen in Militärregierungen der Nachbarstaaten in Betracht ziehen.
Die Wahl findet vor dem Hintergrund steigender Preise für Grundnahrungsmittel und Mieten sowie anhaltender sozialer Spannungen statt. Die Regierung hat die terroristische Bedrohung weitestgehend eingedämmt, jedoch bleibt das Risiko hoch, was die Unsicherheit vor den Wahlen verstärkt. Côte d’Ivoire spielt eine Schlüsselrolle für die Stabilität Westafrikas, aber die politischen Spannungen und der Druck auf die Zivilgesellschaft werfen Fragen über die zukünftige Richtung des Landes auf. Informationen von Iris France unterstreichen, dass die bevorstehenden Wahlen nicht nur für die politische Zukunft Côte d’Ivoires entscheidend sind, sondern auch für die gesamte Region Westafrika.