EU-Kommissarin kritisiert Hürden für wichtige Bankenfusion in Europa!
EU-Finanzkommissarin Albuquerque kritisiert Hürden bei Bankenfusionen, während Unicredit die Commerzbank übernehmen will.

EU-Kommissarin kritisiert Hürden für wichtige Bankenfusion in Europa!
Die europäische Bankenlandschaft steht momentan vor enormen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf grenzüberschreitende Fusionen. EU-Finanzkommissarin Maria Luis Albuquerque hat vor den Hürden gewarnt, die solchen Fusionen im Wege stehen, insbesondere im Zusammenhang mit dem deutschen Widerstand gegen die Übernahme der Commerzbank durch Unicredit. „Es ist eine Schande“, äußerte Albuquerque während eines Besuchs in Italien, dass die Entstehung wettbewerbsfähiger europäischer Banken nicht erleichtert werde, wie oe24 berichtet. Der europäische Markt benötigt dringend Integration, um finanziell stabil und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Unicredit hat bereits einen Anteil von knapp 30 Prozent an der Commerzbank, einstellen sich jedoch gegen erhebliche Widerstände, sowohl von der Commerzbank-Führung als auch von der Bundesregierung, die Großaktionärin ist. Diese Skepsis wird auch von politischen Bedenken und regulatorischen Hürden verstärkt. Dabei zeigt das Beispiel von Unicredit, dass Übernahmeversuche, wie etwa die von Banco BPM, in der Vergangenheit an nationalem Widerstand gescheitert sind.
Regulatorische Hürden und nationale Interessen
Die Vorbehalte der EU gegen die Anwendung des italienischen „Golden Power“-Vetorechts, das nationale Interessen bei Bankenfusionen schützt, verstärken die Komplexität der Situation. Insider berichten, dass die EU-Kommission um den 12. und 13. November darüber entscheiden könnte, gegen das italienische Gesetz vorzugehen, wie auch finwiss thematisiert. Unicredit-Chef Andrea Orcel plant, bis 2027 über das weitere Vorgehen zu entscheiden, während die Commerzbank ein konkretes Konzept von Unicredit erwartet, um den Widerstand zu mindern.
Die Fusion von Unicredit und Commerzbank könnte weitreichende Auswirkungen auf die deutsche und europäische Bankenlandschaft haben. Beide Banken verfolgen unterschiedliche Geschäftsmodelle, wobei Unicredit auf grenzüberschreitende Geschäfte fokussiert ist und die Commerzbank primär auf den deutschen Markt ausgerichtet ist. Zusammen könnte eine Bilanzsumme von etwa 1,7 Billionen Euro entstehen, was erhebliche Synergien schaffen würde und als Modell für zukünftige Bankenzusammenschlüsse in Europa dienen könnte.
Internationale Perspektiven auf Bankenfusionen
Die Schwierigkeiten grenzüberschreitender Fusionen werden auch durch die Meinung führender Bankmanager wie Jean-Laurent Bonnafe, CEO von BNP Paribas, unterstützt. Er sieht solche Fusionen als wirtschaftlich schwer umsetzbar aufgrund der unterschiedlichen nationalen Märkte und der regulatorischen Rahmenbedingungen. Laut itcurated ist die reale Möglichkeit, Synergieeffekte in Europa umzusetzen, geringer im Vergleich zu den USA.
Die Zukunft der europäischen Bankenfusionen scheint daher durch eine Balance zwischen nationalen Interessen und dem wirtschaftlichen Bedarf an Konsolidierung bestimmt zu werden. Nationale Fusionen könnten eine attraktivere und realistischere Lösung darstellen, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die politische Landschaft wird weiterhin eine entscheidende Rolle spielen, insbesondere bei der Schaffung eines einheitlichen regulatorischen Umfelds, das die Bankenlandschaft in Europa langfristig stabilisiert.