Wölfe unter Druck: Tiroler Regierung plant kontroversen Abschuss!

Wölfe unter Druck: Tiroler Regierung plant kontroversen Abschuss!

Tirol, Österreich - Die Debatte um den Wolf in Tirol spitzt sich zu: Während die Tiroler Landesregierung, angeführt von der ÖVP, eine aggressive Abschussstrategie verfolgt, plädiert der Naturschutzbund für Schutzmaßnahmen und Herdenschutz. Aktuell plant die Landesregierung, die Zahl der zu schießenden Wölfe zu erhöhen und ein „Tiroler Modell“ einzuführen, das eine praktikable Abschusspraxis etablieren soll. Der Schutzstatus des Wolfes wurde bereits von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft, mit dem Ziel, diesen weiter zu senken.

In diesem Jahr wurden in Tirol bereits 20 von insgesamt rund 80.000 Schafen durch Wölfe getötet. Angesichts dieser Zahlen fordern Landeshauptmann Anton Mattle und Landesrat Josef Geisler ein Wolfsmanagement mit jährlichen Abschussquoten. Eine Überregionalität in der Beurteilung der Wolfspopulation wird ebenfalls gefordert, da aktuelle Daten auf die Existenz von neun Wolfsrudeln in Österreich hinweisen, die höchste Zahl seit der Rückkehr des Wolfes in das Land.

Kritik am Wolfsmanagement

Der Naturschutzbund spricht sich vehement gegen die pläne der Tiroler Landesregierung aus und setzt stattdessen auf Herdenschutz und intensives Monitoring. Laut einem aktuellen Statusbericht lebten 2023 insgesamt sechs Wolfsrudel, gleich viele wie im Vorjahr. In diesen Rudeln wurden 18 Welpen erfasst. Die Rückkehr des Wolfes nach Österreich birgt Potenzial für ein konfliktarmes Zusammenleben, doch aktuelles Management und Informationen zeigen erhebliche Lücken.

Ein Mangel an Fachpersonal zur Überwachung der Wolfspopulation wird als drängendes Problem identifiziert. Der politische Fokus liegt derzeit vermehrt auf einer Vereinfachung der Abschussregelungen, was den Naturschutzbund alarmiert. Willkürliche Abschüsse, so die Meinung vieler Experten, könnten nicht nur die Wolfspopulation gefährden, sondern auch zu verstärkten Rissen bei Weidetieren führen, insbesondere wenn Elterntiere abgeschossen werden.

Zukunftsaussichten und internationale Obliegenheiten

Österreich ist verpflichtet, als EU-Mitglied den Wolf zu schützen und seinen Bestand zu beobachten. Eine richtige Managementstruktur beinhaltet Monitoring, Herdenschutz und Öffentlichkeitsarbeit. Nötig ist zudem mehr Fachpersonal in den zuständigen Landesbehörden. Die Politik steht jedoch unter Druck, die aktuellen Bestände und die potenzielle Zuwanderung weiterer Wölfe aus Nachbarländern zu berücksichtigen, um eine nachhaltige und friedliche Mitgestaltung des Lebensraums für Mensch und Tier zu garantieren.

Mit den Wölfen in Österreich steht und fällt die Zukunft der Weidetierhaltung und Almwirtschaft. Der Naturschutzbund appelliert an eine Balance zwischen Schadensprävention und dem Schutz derartiger Wildtiere, um so ein konfliktfreies Zusammenleben möglich zu machen. Ein Instrument darin sollte eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sein, die ein verständnisvolles und sachliches Miteinander fördert, ohne auf vorschnelle Abschüsse zurückzugreifen.

Für die weiteren Maßnahmen zur Beurteilung und Handhabung der Wolfspopulation ist ein fortlaufendes Monitoring unabdingbar. Dolomitenstadt berichtet über die aktuellen Entwicklungen und die Differenzen zwischen den Verantwortlichen, während der Naturschutzbund für ein stabiles Wolfsmanagement eintritt, das auf eine nachhaltig positive Koexistenz abzielt. Ein ernsthafter Dialog und verantwortungsvolle Entscheidungen scheinen unerlässlich, um sowohl die Wölfe als auch die Weidetierhaltung in Tirol langfristig zu schützen.

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OrtTirol, Österreich
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