Widerstand im Gailtal: Bürger fordern Stopp des Plöckentunnels!
Widerstand im Gailtal: Bürger fordern Stopp des Plöckentunnels!
Plöckenpass, Italien - Ein wachsender Widerstand formiert sich gegen den geplanten Plöckentunnel, das Vorhaben zur Verbesserung der Verkehrsanbindung zwischen Österreich und Italien. Am 12. August 2025 waren Bürgerinitiativen aus dem Oberen Gailtal, Oberen Drautal und Osttirol sowie die Alpenvereinssektion Obergail-Lesachtal auf der Plattform, um Berichte der Tunnel-Lobby zu widersprechen. Diese Initiativen kritisieren die geplanten Investitionen und warnen vor den damit verbundenen Nachteilen und ökologischen Risiken.
Besonders besorgt äußern sich die Lokalpolitiker über die Entscheidung von Landesrätin Cristina Amirante, die sich ohne Konsultation technischer Expertengruppen für einen Scheiteltunnel unter dem Plöckenpass ausgesprochen hat. Dies sorgte parteiübergreifend für Irritationen in Friaul-Julisch-Venetien. Initiativen wie die Bürgerinitiative Pro Gailtal fordern einen transparenten und partizipativen Prozess, der technische Fakten sowie die Meinung der Gemeinden einbezieht.
Finanzierungsfragen und Bauzeit
Der Reiz des Plöckentunnels liegt in der Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern und der italienischen Industrie, die Bestrebungen aus den 1960er Jahren wieder aufleben lassen, eine Schnellverbindung zwischen Triest und München zu schaffen. Die Initiatoren des Projekts rechnen mit hohen finanziellen Folgelasten und warnen, dass der Tunnelbau mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen würde.
Zusätzlich zu den Bedenken über einen Anstieg des Transitverkehrs durch den Tunnel sind die mit einem solchen Projekt verbundenen Kosten erheblich. Der Scheiteltunnel soll rund 530 Millionen Euro kosten und benötigt eine Planungs- und Bauzeit von 10 bis 11 Jahren. Zuvor, bei einem Treffen am 28. Juli 2025, erörterten Vertreter von Wirtschaft und Gemeinden aus Friaul-Julisch-Venetien und Kärnten die Möglichkeit eines vier Kilometer langen Scheiteltunnels als sichere Straßenverbindung und erarbeiteten mehrere Varianten, die sowohl Tunnellösungen als auch alternative Straßenführungen umreißen.
Ökologische Bedenken und Alternatives grundsätzlich
Die Bürgerinitiativen machen auf die ökologischen Risiken des Tunnelbaus aufmerksam und warnen vor möglichen Verstößen gegen die Alpenkonvention, die die Trinkwasserversorgung im But-Tal gefährden könnten. Maurizio Ponton hat bereits darauf hingewiesen, dass die Tunnelbohrungen schwerwiegende Auswirkungen auf die Wasserressourcen haben könnten. Alternative Vorschläge für eine neue Passstraße erscheinen in der Umsetzung schneller und wintersicherer.
Zudem legen die Kritiker des Tunnelprojekts Wert auf eine umfassende Diskussion, die auch die Meinung der Bevölkerung und der fachlichen Experten miteinbezieht. Die Bürgerinitiative Pro Gailtal fordert vor allem eine klare und verständliche Kommunikation, um die Bevölkerung über die Vor- und Nachteile des Projektes detailliert aufzuklären. Der Einsatz für eine umweltfreundlichere Verkehrsplanung ist nicht nur auf österreichischer, sondern auch auf italienischer Seite ein Anliegen – 35 Gemeinden haben ihre Unterstützung für die Scheiteltunnel-Lösung bereits bekundet, was die Notwendigkeit einer offenen Diskussion unterstreicht.
Eine transparente und nachhaltige Verkehrsplanung liegt auch den Initiativen in Deutschland am Herzen, die sich gegen den Ausbau von Autobahnen und Straßen aussprechen. Beispiele wie das Aktionsbündnis „B12 Ausbau – So nicht!“ und viele weitere Unternehmen arbeiten daran, die Bürger für die Themen Umwelt- und Verkehrswende zu sensibilisieren und Alternativen aufzuzeigen. Diese Initiativen könnten als Beispiel für die Auseinandersetzungen in der Region rund um den Plöckentunnel dienen und verdeutlichen, dass eine Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg notwendig ist, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Das Thema um den Plöckentunnel und die damit verbundenen Initiativen wird in den kommenden Monaten sicherlich weiter im Fokus der öffentlichen Diskussion stehen, während Bürgerinitiativen und politische Entscheidungsträger nach Wegen suchen, um den Herausforderungen der Verkehrsanbindung in den Alpenräumen gerecht zu werden.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und aktuellen Entwicklungen zu diesen Themen stehen die Berichte auf dolomitenstadt.at, osttirol-heute.at und bündnis-verkehrsinitiativen.com zur Verfügung.
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Ort | Plöckenpass, Italien |
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