USA und China: Handelsgespräche auf der Kippe – Was passiert jetzt?

US-China Handelsgespräche am 11.06.2025: Fortschritte und Herausforderungen im Handelskrieg beeinflussen die Weltwirtschaft.
US-China Handelsgespräche am 11.06.2025: Fortschritte und Herausforderungen im Handelskrieg beeinflussen die Weltwirtschaft. (Symbolbild/DNAT)

USA und China: Handelsgespräche auf der Kippe – Was passiert jetzt?

London, Großbritannien - Die Handelsgespräche zwischen den USA und China, die am Montag in London begonnen hatten, sind auch am Dienstag fortgesetzt worden. Diese Gespräche, die ursprünglich nur für einen Tag angesetzt waren, deuten darauf hin, dass beide Seiten an einer Lösung für die bestehenden Handelsprobleme interessiert sind. US-Finanzminister Scott Bessent beschreibt die Verhandlungen als produktiv, obwohl keine spezifischen Details über den Verlauf oder die Inhalte bekannt gegeben wurden. Bessent wird aufgrund eines Termins vor dem US-Kongress nach Washington zurückfliegen, was darauf hinweist, wie ernst die Lage ist, nicht nur für die Verhandlungspartner, sondern auch für die politikgetriebenen Entwicklungen in den USA.

Die vollständigen Gespräche dauern bereits fast sieben Stunden, was über die ursprünglichen Erwartungen hinausgeht. Währenddessen äußerte sich die chinesische Seite nicht zum Verlauf oder zu Details des Gesprächs. Besonders im Fokus stehen Themen wie Exportkontrollen und der Handel mit Seltenen Erden, die für viele Industrien und Länder von zentraler Bedeutung sind. Es ist bekannt, dass viele Länder stark von China abhängig sind, und diese Abhängigkeit könnte die globalen Lieferketten gefährden.

Hintergründe der Handelsgespräche

Der Handelskrieg zwischen beiden Nationen hat seit dem Amtsantritt von Donald Trump spürbare Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Hohe Sonderzölle wurden auf diverse Handelspartner eingeführt, insbesondere aber auf China, was zu Nervosität an Börsen und einem Rückgang der wirtschaftlichen Aussichten führt. An diesem Kontext zeigt sich die Dringlichkeit der Gespräche. Am 2. April 2025 führte Trump umfassende Zölle ein, woraufhin China mit ähnlichen Maßnahmen reagierte. Gegenseitige Zölle von über 100 Prozent machen den Handel für viele Unternehmen unerschwinglich.

Die Frustration über die Zölle spiegelt sich nicht nur in der Beziehung zwischen den USA und China wider, sondern betrifft auch das gesamte internationale Handelssystem. Laut Coface könnte das Rezessionsrisiko sowohl für die US- als auch für die globale Wirtschaft erheblich steigen, falls die Spannungen nicht abgebaut werden. Die USA haben seit April eine Steigerung des Handelsdefizits bemerkt und drohen im Falle eines Einbruchs der Importe mit Preissteigerungen und einem Verschwinden bestimmter Produkte vom Markt.

Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft

Zusätzlich gibt es auch besorgniserregende Entwicklungen in der europäischen Wirtschaft, wie der Verband der europäischen Autozulieferer CLEPA berichtet. Aufgrund der Handelslage könnten mehrere Produktionsstätten geschlossen werden müssen. Seit Anfang April 2025 haben Hunderte von Unternehmen Ausfuhranträge gestellt, wobei bisher nur ein Viertel dieser Anträge genehmigt wurde. Diese Situation könnte sich in den kommenden Wochen verschärfen, sobald die Lagerbestände zur Neige gehen.

China hat Vorschläge zur Verbesserung des Handels mit der Europäischen Union unterbreitet und ein beschleunigtes Verfahren zur Genehmigung passender Anträge in Aussicht gestellt, was jedoch noch zu realistischen Ergebnissen führen muss. Die Sorgen der EU, vor allem bezüglich Seltenen Erden und anderen kritischen Handelsgütern, werden ernst genommen, wie das chinesische Handelsministerium betont.

In der allgemeinen Lage zeigt sich ein klarer Bedarf an Dialog und tragfähigen Lösungen zwischen den Handelsmächten, um die globale Wirtschaft zu stabilisieren und potenzielle Krisen zu vermeiden.

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OrtLondon, Großbritannien
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