Proteststurm im ORF Tirol: Aktivisten fordern Pressefreiheit!

Pro-palästinensische Aktivisten stürmen ORF-Landesstudio in Tirol, demonstrieren gegen Berichterstattung zum Gaza-Konflikt.
Pro-palästinensische Aktivisten stürmen ORF-Landesstudio in Tirol, demonstrieren gegen Berichterstattung zum Gaza-Konflikt. (Symbolbild/DNAT)

Proteststurm im ORF Tirol: Aktivisten fordern Pressefreiheit!

Innsbruck, Österreich - Am 6. Juni 2025 stürmten pro-palästinensische Aktivistinnen und Aktivisten das ORF-Landesstudio Tirol in Innsbruck und protestierten gegen die Berichterstattung des ORF zum militärischen Konflikt in Gaza. Die Gruppe hisste neben Palästina-Fahnen auch große Transparente und begab sich auf das Dach des Gebäudes, wo sie bengalische Feuer zündeten. Nur durch rechtzeitige Sicherheitsvorkehrungen konnte Schlimmeres verhindert werden. Dies berichtet medianet.at.

In der Zwischenzeit wurde ein Sondereinsatzkommando Cobra aufgrund der Gefährlichkeit der Situation hinzugezogen, und einige Aktivisten wurden kurz vor Mittag festgenommen. ORF Tirol-Chefredakteur Georg Laich erklärte, dass die Anliegen der Aktivisten entgegengenommen wurden, sie jedoch gebeten wurden, das Gebäude zu verlassen. Vor dem Landesstudio fand zudem eine nicht angemeldete Demonstration mit rund zehn Teilnehmern statt, wie die Presse berichtet.

Bedenken zur Pressefreiheit

Die Vorfälle werfen erneut ein Schlaglicht auf die besorgniserregende Lage der Pressefreiheit in Österreich. Martin Wassermair, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen Österreich, äußerte große Besorgnis über den Angriff. Er betonte, dass die Radikalisierung politischer Debatten eine kritische und unabhängige Medienarbeit gefährde. Auch ROG-Präsident Fritz Hausjell warnte vor den weitreichenden Folgen politisch motivierter Angriffe auf Journalisten und Medienunternehmen. Er bezeichnete solche Angriffe als ernsthafte Bedrohung für die Pressefreiheit und betonte die Notwendigkeit vielfältiger Perspektiven in der journalistischen Arbeit.

Hausjell schloss mit der mahnenden Aussage, dass Gewalt gegen Medien die Bemühungen um Konfliktlösungen und ein friedliches Miteinander erheblich schädigt. Diese Ereignisse spiegeln eine globale Verschlechterung der Pressefreiheit wider. Laut Informationen von bpb.de ist die Lage der Pressefreiheit in vielen Ländern, auch in Europa, alarmierend. Weltweit gelten 42 Länder als „sehr ernst“ betroffen. In Deutschland zum Beispiel gab es einen Anstieg der Gewalt gegen Journalisten, insbesondere seit der Corona-Pandemie.

Politische Reaktionen und Forderungen

Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) kritisierte das unbefugte Eindringen in das öffentliche Gebäude als „nicht akzeptabel“. Diese Auffassung wurde von den Bundes-Grünen geteilt, die ebenfalls betonten, dass Druck auf Journalisten in keiner Form toleriert werden dürfe. Die „Palästina Initiative Tirol“, die sich für Menschenrechte und Gerechtigkeit in Palästina einsetzt, forderte in einer Stellungnahme einen Stopp der „Verharmlosung des Völkermords im Gazastreifen“ durch die Medien.

Zusammenfassend verdeutlichen die Ereignisse rund um das ORF-Landesstudio Tirol die Notwendigkeit, die Pressefreiheit in Österreich und weltweit zu schützen. Die Radikalisierung des Diskurses und die zunehmend bedrohliche Situation für Journalisten stellen die Grundlage einer funktionierenden Demokratie in Frage.

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OrtInnsbruck, Österreich
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