In der Ferne der wunderschönen Alpen, genauer gesagt in Stanz bei Landeck, haben die Gäste der Lesung am 4. Oktober die faszinierenden Details der flüssigen Kräuterheilkunde entdeckt. Michaela Thöni-Kohler, die als „Zammer Kräuterhexe“ bekannt ist, präsentierte dort zum ersten Mal ihr neuestes Werk, das den vielversprechenden Titel „Heilende Schnäpse aus den Alpen“ trägt. Die Veranstaltung fand in der Feindestillerie Kössler statt, wo das Interesse an regionalen Heilmethoden und traditionellen Rezepturen für Schnäpse geweckt wurde.
Mit einem Preis von gerade mal 29 Euro kommt ihr Buch finanziell günstig daher und ist vollgepackt mit wertvollen Informationen zur Kunst der Kräuterheilkunde, die in den Alpen seit Jahrhunderten praktiziert wird. Die Leser erfahren alles Wichtige über das richtige Ernten von Kräutern, das Graben von Wurzeln und die Herstellung von verschiedenen Heilschnäpsen und Tinkturen. Thöni-Kohler gewährt tiefere Einblicke in Anwendungsgebiete, für die ihre Schnäpse Verwendung finden – von der Unterstützung des Immunsystems über die Verbesserung der Verdauung bis hin zu köstlichen Genusserlebnissen.
Ein lebendiger Dialog
Die Buchpräsentation wurde durch einen spannenden Dialog zwischen Michaela Thöni-Kohler und dem Geschäftsführer von Tyrolia, Gottfried Kompatscher, bereichert. „Das aktuelle ist bereits das dritte Buch, das Michaela Thöni-Kohler über unseren Verlag herausgibt“, sprach Kompatscher und stellte der Kräuterexpertin die Frage nach ihrem Werdegang. Thöni-Kohler antwortete humorvoll und ließ die Zuhörer wissen, dass sie in ihrer Kindheit viel Zeit mit ihrem Großvater verbracht habe, der bekannt für sein „Schnapersl“ war. Diese Erinnerungen hätten sie Ihr Leben lang begleitet und dazu inspiriert, ihr Wissen über Kräuter und deren heilende Wirkung zu dokumentieren.
„Ich habe mir gedacht, ich mache etwas, damit das Wissen rund um Kräuter und Heilschnäpse nicht verloren geht“, erklärte sie und widerlegte gleich die gängige Meinung, dass Kräuterschnäpse lediglich einen geschmacklichen Wert hätten. Die Wirkstoffe der Kräuter würden durch den Alkohol extrahiert, was eine ganz neue Dimension der Heilwirkung eröffne.
Einzigartige Kräuterschnäpse
Im Gespräch berichtete Thöni-Kohler auch von ihren Erfahrungen im Ausland, wo sie auf französische Kräuter gestoßen ist, die in den Alpen selten anzutreffen sind. Ihre Hingabe und Leidenschaft für die Herstellung von Schnäpsen führten sie dazu, viele verschiedene Rezepturen auszuprobieren. „Ich bin kein Spezialist für Destillationen, ich setze viel an“, verriet sie mit einem Augenzwinkern. Der Herstellungsprozess dauert in der Regel mindestens zwei Wochen, oft jedoch bis zu vier Wochen, und endet nicht selten mit einem süßen Likör, wenn die ursprünglichen Ansatzschnäpse zu bitter geraten sind.
Besonders begeistert ist sie von der Meisterwurz, einem Alpenheilmittel, das sie für viele Beschwerden eingesetzt hat. „Es hilft praktisch gegen alles – von den Bronchien bis hin zu Magen-Darm-Problemen“, erklärt sie mit einem stolzen Lächeln.
Zusätzlich zur Buchvorstellung konnten die Besucher der Veranstaltung eine Vielzahl von selbstgemachten Destillaten und Kräuterschnäpsen probieren. Christoph Kössler, der Gastgeber der Feindestillerie, stellte seine eigenen Spezialitäten vor, darunter einen außergewöhnlichen Gin. Mit nur fünf „Botanicals“ hebt sich dieser von anderen Gins ab, indem er Elemente wie Latschenkiefer und Kamille beinhaltet, eine interessante Kombination, die die Verkostung zu einem aufregenden Erlebnis machte.
Die musikalische Untermalung des Abends kam von der Band „Bucca Bossa“, die für eine angenehme Atmosphäre sorgte. Die Veranstaltung war nicht nur informativ, sondern bot auch Raum für geselliges Beisammensein und Genuss – ein echter Genuss für alle Sinne.
Wer mehr über Michaela Thöni-Kohler und ihre faszinierende Welt der Kräuterschnäpse erfahren möchte, kann das vollständige Buch „Heilende Schnäpse aus den Alpen“ in Betracht ziehen. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den spannenden Inhalten des Buches sind hier zu finden.