Theater Magdeburg: Gewinner der Kritikerumfrage und kulturelles Highlight!
Die Kritikerumfrage 2025 kürt das Theater Magdeburg zur Bühne des Jahres, während Berlin wegen Kulturpolitik in der Kritik steht.

Theater Magdeburg: Gewinner der Kritikerumfrage und kulturelles Highlight!
Heute markiert die Theaterlandschaft in Deutschland einen weiteren bedeutenden Moment, da das Theater Magdeburg als „Theater des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Laut der Umfrage von kleinezeitung.at erhielten sie 6 Stimmen von den 47 befragten Kritikerinnen und Kritikern, die für die jährlich stattfindende Kritikerumfrage von „Theater heute“ ausgewählt worden sind.
Die Berliner Volksbühne und das Staatstheater Wiesbaden folgen dicht hinter Magdeburg mit jeweils 4 Stimmen und belegen somit den 2. Platz. Diese Umfrage, die dem Ende des Sommers mit der Veröffentlichung des jahrbuchartigen Berichts von „Theater heute“ einhergeht, wird sowohl von Publikum als auch von der Kulturpolitik ernst genommen.
Kritik und Auszeichnungen
Eva Behrendt, eine der Kritikerinnen, hob besonders die überregionale Nachrichtenpräsenz des Schauspiels Magdeburg hervor. Das Theater, geleitet von der dreiköpfigen Schauspieldirektion, bestehend aus Bastian Lomsché (Dramaturg), Clara Weydel (Regisseurin) und Clemens Leander (Kostümbildner), wurden für ihre künstlerischen Leistungen ausgezeichnet. Generalintendant Julien Chavaz wurde sogar bis mindestens 2032 bestätigt.
Das Theater Magdeburg war zudem im Mai dieses Jahres beim Theatertreffen mit zwei Inszenierungen vertreten, was dessen positive Wahrnehmung bei Kritikern weiter festigte. Die Inszenierung des Jahres, „Sancta“ von Florentina Holzinger, wurde mit 9 Stimmen gewählt und behandelt kritisch das Thema katholische Kirche. Das Bühnenbild von Nikola Knežević, das mit einer Halfpipe und einer Kletterwand ausgestattet ist, erhielt ebenfalls einen Preis.
- Theater des Jahres: Schauspiel Magdeburg (6 Stimmen)
- Platz 2: Berliner Volksbühne & Staatstheater Wiesbaden (je 4 Stimmen)
- Inszenierung des Jahres: „Sancta“ von Florentina Holzinger
- Schauspielerin des Jahres: Julia Riedler
- Schauspieler des Jahres: Andreas Döhler, Moritz Kienemann, Thomas Schmauser
- Stück des Jahres: „Frau Yamamoto ist noch da“ von Dea Loher (8 Stimmen)
- Video des Jahres: „[EOL]. End of Life“
Die Situation in Berlin
Gleichzeitig äußern Kritiker Unmut über die „fatale Spar- und Kulturpolitik“ in Berlin und anderen Orten, die die künstlerische Landschaft beeinflusst. Berlin erhielt in der Umfrage den Titel „Ärgernis des Jahres“, was in Verbindung mit den Sparmaßnahmen des Berliner Senats und dem Rücktritt von Kultursenator Joe Chialo zu sehen ist. Daniel Wesener wurde beauftragt, eine Chronik der sogenannten „Hauptstadtschande“ zu erstellen.
In dieser angespannten Atmosphäre, in der finanzielle Unterstützung oft hinterfragt wird, beleuchten auch andere Theater eine Vielzahl an Themen, darunter die Perspektiven von Menschen mit Migrationshintergrund, wie im Theater Ballhaus Naunynstraße in Berlin-Kreuzberg, das sich aktiv für intersektionale Diversity einsetzt. Vielfältige Reflexionsräume und die Förderung junger Talente sind zentral, um auch paneuropäische und postkoloniale Narrative sichtbar zu machen.
Es bleibt zu hoffen, dass die positiven Entwicklungen in Theaterproduktionen wie die des Theaters Magdeburg weitere Anregungen für eine nachhaltige Kulturpolitik geben und den kritischen Dialog über die Zukunft des Theaters in Deutschland fördern.