In der Steiermark sorgt eine aktuelle Umfrage für Gesprächsstoff, denn sie zeigt, dass die Einstellung der Senioren zur sogenannten Großeltern-Karenz eher kritisch ist. Dabei haben fast 10.000 Personen an der Entscheidungshilfe iVote teilgenommen, die vor zwei Wochen ins Leben gerufen wurde.
Der Vorschlag sieht vor, dass Großeltern die Betreuung ihrer Enkelkinder übernehmen, damit die Eltern vollzeit arbeiten können. Dafür erhalten sie einen Bonus in Höhe des Kinderbetreuungsgeldes. Während etwa 60 Prozent der iVote-Teilnehmer begeistert von der Idee sind, zeigen sich die älteren Generationen zurückhaltend. Bei den 20- bis 29-Jährigen beträgt die Zustimmung satte 72 Prozent, doch bei den über 60-Jährigen sind es weniger als 50 Prozent.
Die Meinung der Älteren
Wolfgang Bachmayer, der Leiter von OGM, das für die iVote-Umfrage verantwortlich ist, erklärt, dass jüngere Menschen sich eine Entlastung im Alltag wünschen. Gleichzeitig gibt es unter den älteren Generationen den Wunsch, bei der Kinderbetreuung zu helfen – jedoch ohne jeglichen Druck oder Verpflichtungen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kinderbetreuung in der Steiermark. Momentan werden nur 20 Prozent der Kleinkinder im Alter von 0 bis 2 Jahren in einem Kindertagesheim betreut, was den tiefsten Wert im ganzen Bundesland darstellt. Bachmayer stellt fest, dass es hier wohl einen Aufholbedarf gibt.
Bachmayer betont auch, dass, obwohl iVote keine repräsentative Umfrage ist, die hohe Teilnehmerzahl wertvolle Einblicke in die Meinungen der Bevölkerung der Steiermark ermöglicht. Die Umfrage deckt über 40 Themen ab, in denen die Teilnehmer angeben, ob sie dafür oder dagegen sind und wie wichtig ihnen diese Themen erscheinen. Hierbei wird deutlich, dass politische Meinungen stark von persönlichen Werten und der generellen politischen Gesinnung beeinflusst werden.
Für weitere Informationen rund um die Umfrage und die Ergebnisse steht die Plattform iVote zur Verfügung unter www.ivote.at.