Petition gegen Laborfleisch: Regionale Landwirtschaft steht auf der Kippe!
Petition gegen Laborfleisch: Regionale Landwirtschaft steht auf der Kippe!
Österreich, Land - Im Europäischen Parlament hat eine Gruppe von Landwirten aus Österreich eine Petition gegen das sogenannte Laborfleisch eingereicht. Die Präsidenten der Landwirtschaftskammern, Andreas Steinegger und Siegfried Huber, warnten eindringlich vor den möglichen Folgen dieser neuen Lebensmittelproduktion. Die Petition, die mehr als 70.000 Unterschriften aus den Bundesländern Steiermark und Kärnten gesammelt hat, zielt darauf ab, den Zulassungsprozess für Laborfleischprodukte durch die EU-Kommission zu stoppen. Sie betonen, dass die regionale Landwirtschaft und die hohen Qualitätsstandards der europäischen Lebensmittelproduktion gefährdet werden könnten, wenn solche Produkte auf den Markt kommen.
Huber äußerte seine Bedenken über den Druck, den Konkurrenzprodukte auf die Landwirtschaft ausüben, insbesondere auf kleine Milchviehbetriebe. Steinegger warnte zudem vor den potenziellen Risiken für die Lebensmittelversorgung und appellierte gegen die Zulassung von Laborfleisch. Er und andere Agrarsprecher forderten eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung der Gesundheitsrisiken und eine klare Regulierung des Marktes, um die Herkunft und Kennzeichnung von Laborfleischprodukten zu garantieren.
Starker Widerstand aus verschiedenen Ländern
Zusätzlich zu dieser Petition haben Österreich, Frankreich und Italien eine sogenannte Kulinarik-Allianz gegründet, um mehr Transparenz bei künstlichen Fleischimitaten zu fordern. Diese Initiative wurde beim Treffen der EU-Agrarminister im Januar 2025 ins Leben gerufen, und inzwischen haben sich 15 weitere EU-Staaten angeschlossen. Der Agrarminister Österreichs, Norbert Totschnig, erklärte, dass Laborfleisch mit „rasanter Geschwindigkeit“ auf den Markt komme und forderte eine Diskussion auf EU-Ebene über die Marktzulassung. In Ländern wie Israel und der Schweiz sind bereits Schritte zur Zulassung von Laborfleisch unternommen worden, während in den Niederlanden sogar Verkostungen stattfinden. In Singapur und den USA ist Laborfleisch bereits erhältlich.
Die Allianz fordert eine umfassende Folgenabschätzung, die unterschiedliche Aspekte wie ethische, wirtschaftliche und ökologische Fragestellungen berücksichtigt. Ein zentrales Anliegen ist die Sorge um die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die möglicherweise über internationale Großkonzerne, die Laborfleisch produzieren, unter Druck geraten könnte. Sie verlangt von der EU-Kommission, gegen drohende Monopole vorzugehen und die Interessen kleinerer Betriebe zu schützen. Besonders betont wird die Notwendigkeit einer klaren Kennzeichnung von Laborfleisch, damit Konsumenten in der Lage sind, informierte Entscheidungen zu treffen und zwischen künstlichem Zellgewebe und natürlichen Lebensmitteln zu unterscheiden.
Beunruhigende Klimabilanz
Ein weiterer Aspekt, der im Raum steht, sind die umwelttechnischen Folgen der Laborfleischproduktion. Gemäß einer Anfrage an die EU-Kommission wird davon ausgegangen, dass Laborfleisch eine schlechte Klimabilanz aufweist und bis zu 25-mal mehr CO2-Äquivalente pro Kilogramm erzeugt als herkömmliches Fleisch. Die Initiative aus Österreich, Frankreich und Italien fordert daher auch eine Debatte darüber, wie die Lebensfähigkeit der Viehwirtschaft in Europa angesichts dieser drohenden Herausforderungen gesichert werden kann. Die Fragen beziehen sich nicht nur auf die langfristigen Gesundheits- und Umweltfolgen, sondern auch auf die Erhaltung einer diversifizierten landwirtschaftlichen Primärerzeugung in Europa.
Die besorgniserregenden Entwicklungen und die unterschiedliche Sichtweise auf Lebensmittelsicherheit und Umweltsehen verdeutlichen die Kluft zwischen traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken und neuen, innovativen Produktionsmethoden. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um die Zukunft der Lebensmittelproduktion in Europa mitzugestalten.
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Ort | Österreich, Land |
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