Mahnwache in Salzburg: Stadttauben kämpfen ums Überleben!

In Salzburg fand eine Mahnwache für hungernde Stadttauben statt. Der Protest fordert Lösungen und ein Taubenschutzkonzept.
In Salzburg fand eine Mahnwache für hungernde Stadttauben statt. Der Protest fordert Lösungen und ein Taubenschutzkonzept. (Symbolbild/DNAT)

Mahnwache in Salzburg: Stadttauben kämpfen ums Überleben!

Schloss Mirabell, Salzburg, Österreich - Am 20. Juni 2025 fand in Salzburg eine Mahnwache statt, die von dem Verein gegen Tierfabriken (VGT) und der ARGE Stadttauben Salzburg organisiert wurde. Der Protest richtete sich gegen die unzureichende Versorgung der Stadttauben durch die Stadtverwaltung. Die Teilnehmer des Gedenkens forderten dringende Lösungen und die Etablierung eines Taubenschutzkonzepts, um die notleidenden Tiere zu unterstützen. Fütterungsverbote wurden als Hauptursache für den Hungertod vieler Tauben genannt, was die Teilnehmer als skandalös erachten.

Die Organisatoren betonten, dass die Stadt ihrer Verantwortung nicht nachkommt. „Wir gedenken der vielen Opfer der Stadtpolitik“, so einer der Sprecher. Die Mahnwache fand vor Schloss Mirabell statt, wo das ungewöhnliche Bild von Grabkerzen für die Tauben auf Unverständnis bei Passanten stieß. Das Ziel des Protests war nicht nur das Gedenken, sondern auch ein eindringlicher Appell an die Politik, endlich Maßnahmen zu ergreifen.

Forderungen für eine nachhaltige Lösung

Ein zentrales Anliegen der Protestierenden ist die Schaffung von legalen und kontrollierten Fütterungsplätzen. Diese Forderung wird durch das Taubenkonzept der Stadt Augsburg unterstützt, das als positives Vorbild dient. In Augsburg setzen betreute Taubenschläge und eine artgerechte Fütterung neue Maßstäbe. Dort werden sogar Eier durch Gipseier ersetzt, um die Populationskontrolle zu unterstützen.

Augsburg hat durch die Implementierung von Taubenhäusern die Probleme mit Kotverschmutzung und überfüllten Plätzen effektiv vermindert. Laut den Berichten leben die Tauben in eigens errichteten Häusern, was die Lebensqualität der Tiere erhöht und den Herausforderungen an städtischen Orten entgegenwirkt.

Die Situation in Salzburg

In Salzburg hingegen wird bereits seit Jahren über die Errichtung eines Taubenhauses diskutiert, jedoch wurde das letzte Projekt abgelehnt. Die Stadt argumentiert, dass die Zunahme illegaler Fütterungen, die durch die Fütterungsverbote hervorgerufen werden, zu einer Verschmutzung führt und zudem Ratten anzieht. Berichte über Überfütterung haben auch zu Sorgen über die Bewegungsarmut und Krankheiten der Tauben geführt. Aktivisten fütterten zeitweise zwischen fünf und 15 Kilogramm Körnerfutter täglich an mehreren Standorten.

Die Stadt hat in der Vergangenheit die Kontrollen verstärkt und Strafen verhängt. Ein positives Ergebnis dieser Maßnahmen zeigt sich darin, dass seit März keine Futterrückstände mehr an den Fütterungsplätzen festgestellt werden konnten, was zu einer Entzerrung der Taubenpopulation führte. Auch die Rattenproblematik an diesen Orten hat sich verringert.

Zusammenarbeit für eine Lösung

Trotz der Ablehnung eines zentralen Taubenhauses bleibt die Idee nicht vollständig verworfen. Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl äußerte, dass mehrere Standorte in Frage kommen, und es wird eine Zusammenarbeit mit Studierenden der Fachhochschule Salzburg angestrebt, um bauliche Lösungen zu entwickeln. Eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung ist die Zustimmung des Veterinäramts.

Die geschätzten jährlichen Kosten für die Fütterung und Pflege eines Taubenhauses belaufen sich auf etwa 200.000 bis 300.000 Euro, eine Investition, die sowohl für das Wohl der Tiere als auch für die Lebensqualität der Städte unerlässlich sein könnte.

Das Thema Stadttauben und ihre Versorgung zeigt einmal mehr die Herausforderungen auf, vor denen viele Städte in der modernen Urbanisierung stehen. Städte wie Augsburg haben bereits erfolgreich Konzepte implementiert, die sowohl Tierschutz als auch die Stadtgestaltung in Einklang bringen. Das Augsburg.de beschreibt das Konzept, während weitere Informationen auf dem Stadttaubenprojekt Berlin zu finden sind. In Salzburg bleibt hingegen zu hoffen, dass der Protest Gehör findet und endlich Schritte zur Verbesserung der Situation der Stadttauben unternommen werden.

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OrtSchloss Mirabell, Salzburg, Österreich
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