Hochkarätiger Auftakt: Österreichs Zukunft im Schatten des Populismus
Bundespräsident Van der Bellen eröffnet die Austria in Europe Days in Alpbach, thematisiert die Rolle Europas und Populismus.

Hochkarätiger Auftakt: Österreichs Zukunft im Schatten des Populismus
Am 26. August 2025 eröffneten Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Lettlands Präsident Edgars Rinkēvičs das abschließende Modul der Austria in Europe Days. Diese Veranstaltung rekreierte das dreijährige Engagement Österreichs innerhalb der EU und beleuchtete seine Rolle in den sich wandelnden Rahmenbedingungen Europas.
Die „Erste European Night“ hatte am Montagabend einen hohen Stellenwert, mit Teilnehmern aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Interesse zeigt sich an den Herausforderungen, die Europa heute betreffen. Rund drei Viertel der österreichischen Bundesregierung nahmen an den Austria in Europe Days teil, die als das fünfte und letzte Modul des European Forum Alpbach (EFA25) durchgeführt wurden.
Warnung vor Populismus
Van der Bellen nutzte die Gelegenheit, um eindringlich vor den Gefahren des Populismus zu warnen. Er hob die Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hervor und forderte eine aktive Auseinandersetzung mit populistischen Bewegungen. „Wir müssen uns für eine offene und inklusive Gesellschaft einsetzen“, betonte der Bundespräsident. Hierbei verweist er auf die Notwendigkeit eines engagierten und handlungsfähigen Europas, wie auch Othmar Karas, Präsident des European Forum Alpbach, in seiner Eröffnungsrede anmerkte.
In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in verschiedenen europäischen Ländern, wie in Tschechien, Ungarn und Polen, wo populistische Parteien die Macht übernommen haben, zeigte er sich besorgt über die Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit und die verstärkte Verfolgung von Minderheiten. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen eines EU-finanzierten Projekts wider, das die Gefahren des Populismus untersucht und die Wechselwirkungen mit lokalen Kulturen analysiert, wie im Artikel von CORDIS erläutert.
Einladung zur Diskussion
Die Diskussionen der Austria in Europe Days versammelten eine Vielzahl an Meinungen. So nahmen unter anderem Europaministerin Claudia Plakolm, Business Europe Generaldirektor Markus Beyrer und der ehemalige Bundeskanzler Christian Kern daran teil. Die Eröffnung wurde von Sarah Wheaton, politische Chefkorrespondentin von „Politico“, geleitet. Prominente Gäste wie Ruth Moss, Gerald Eder und Anca Eisner-Schwarz von Crif waren ebenfalls in Alpbach vertreten.
Der Populismus zeigt sich zunehmend als ernstzunehmende Bedrohung für die demokratischen Werte in Europa. Richard Mole, Professor für politische Soziologie, klärt auf, dass populistische Kräfte nicht die Interessen aller Bürger vertreten. Die Zunahme solcher Strömungen führt zudem zu einer Spaltung der Gesellschaft und zu einem verstärkten Gefühl der Verfolgung unter bestimmten Gruppen, darunter Frauen, Migranten und LGBT-Personen.
Für die Zukunft Europas ist der Einsatz für Bildung und Aufklärung über Rechte und Pflichten in der Demokratie unerlässlich. Denn nur so kann die Gesellschaft gewappnet werden gegen die Verlockungen des Populismus und die damit verbundenen Gefahren.