Guntramsdorf beschließt soziale Förderung für Nachmittagsbetreuung!

Guntramsdorf, Österreich - Am 6. Juni 2025 wurde in Guntramsdorf eine neue einkommensabhängige Förderung für die Nachmittagsbetreuung beschlossen. Dieser einstimmige Gemeinderatsbeschluss soll ab dem kommenden Schuljahr in Kraft treten und zielt darauf ab, Bildung und Betreuung für Familien erschwinglicher zu gestalten. Die Elternbeiträge zur Nachmittagsbetreuung werden dabei je nach Einkommen der Familien gestaffelt gefördert.

Die Maßnahme richtet sich insbesondere an Alleinerziehende und einkommensschwächere Haushalte, die besonders unter den steigenden Lebenshaltungskosten und den hohen Personalkosten im Bildungsbereich leiden. Bürgermeister Robert Weber unterstrich die Wichtigkeit, Bildung für alle zugänglich zu machen. Diese Reform wird durch eine Berechnung basierend auf der Armutsgefährdungsschwelle laut Statistik Austria unterstützt.

Förderhöhe und Anspruch

Die Förderung reicht von 10 bis 40 Prozent der Betreuungskosten, abhängig vom Familieneinkommen und der Anzahl der Kinder. So kann beispielsweise eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern und einem Einkommen unter 2.515 Euro eine Förderung von 40 Prozent erhalten. Für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern und einem Einkommen unter 3.772 Euro gilt dasselbe.

Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, müssen die Eltern ihren Hauptwohnsitz in Guntramsdorf haben und nachweisen, dass sie berufstätig sind. Die Maßnahme soll Chancengleichheit im Zugang zur Bildung und Betreuung schaffen und ist Teil eines kommunalen Gesamtkonzepts für soziale Absicherung sowie familienfreundliche Rahmenbedingungen.

Bildungsinfrastruktur und Erweiterungspläne

Guntramsdorf bietet ein breites Bildungsangebot, das von der Kinderkrippe bis zum Gymnasium reicht. Die Gemeinde plant zudem, den Kindergarten in Neu-Guntramsdorf von drei auf sechs Gruppen zu erweitern, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Nach dieser Erweiterung wird Guntramsdorf insgesamt 18 Kindergartengruppen in fünf Einrichtungen anbieten, was die Qualität der frühkindlichen Bildung weiter verbessern soll.

Diese lokalen Bestrebungen stehen in einem größeren Kontext, der die Wichtigkeit der Bildung für die Chancengleichheit verdeutlicht. Grundsätzlich ist Bildung nicht allein eine Angelegenheit der Schulen, sondern auch der Familien und der frühkindlichen Betreuung. Investitionen in Bildung sind essenziell, um soziale Ungleichheiten zu verringern und Integration zu fördern. In Deutschland sind beispielsweise soziale Herkunft und Bildungserfolg eng miteinander verknüpft, und fast jedes fünfte Kind wächst in Armut auf, was langfristige Auswirkungen auf Bildung und Gesellschaft hat.

Investitionen des Bundes in frühkindliche Bildung seit 2008 belaufen sich auf über 6 Milliarden Euro, unterstreicht die Wichtigkeit einer qualitativ hochwertigen frühkindlichen Bildung. Dies wird auch durch verschiedene Programme unterstützt, die darauf abzielen, die Chancengleichheit zu fördern. Der Guntramsdorfer Förderbeschluss leistet einen wichtigen Beitrag zu diesen übergeordneten Zielen und wird in den kommenden Jahren entscheidend für viele Familien sein.

Insgesamt zeigt sich, dass Guntramsdorf mit dieser neuen Fördermaßnahme einen bedeutenden Schritt in Richtung einer gerechteren Bildungslandschaft unternimmt. Der Beschluss soll nicht nur die finanziellen Belastungen für Eltern mindern, sondern auch dazu beitragen, dass alle Kinder die gleichen Chancen auf Bildung und Betreuung erhalten.

5min.at berichtet, OTS.at berichtet, BMFSFJ.de berichtet.