EPU in Kärnten: So sichern Sie Ihre Existenz rechtzeitig ab!

EPU in Kärnten: So sichern Sie Ihre Existenz rechtzeitig ab!
Spittal, Österreich - Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sehen sich häufig unvorbereitet, wenn unerwartete Ernstfälle eintreten. Dies ist ein zentrales Thema, das in einer Veranstaltungsreihe, die sich auf praxisnahe rechtliche Vorsorge konzentriert, behandelt wurde. Mehr als 150 Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen bereits in Spittal, Völkermarkt und Klagenfurt an diesen Veranstaltungen teil, die Aspekte wie Testament, Erbrecht, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung umreißen. Notariatskammer-Präsident Werner Stein hebt hervor, dass die eigene Verantwortung für die Existenz und die Kunden für EPU eine zentrale Rolle spielt. „Vorausschauende Planung schafft Sicherheit“, so Stein. Nicole M. Mayer von der Wirtschaftskammer Kärnten sieht dringenden Handlungsbedarf: Viele Unternehmer setzen sich zu spät mit ihrer rechtlichen Vorsorge auseinander, was durch die Initiative der Veranstaltungsreihe gezielt geändert werden soll. Im Herbst soll dieses Erfolgsformat in weiteren Bezirken fortgeführt werden. Klick Kärnten berichtet.
Rechtliche Vorsorge als Element des Unternehmertums wird zunehmend wichtiger. Verbraucher sollten diese Thematik ernstnehmen, um ihre Wünsche für den Fall der Handlungsunfähigkeit oder nach ihrem Tod klar zu regeln. Die notwendigen Vorsorgedokumente hängen oft von der individuellen Lebenssituation ab. Zu den jüngsten Erkenntnissen gehört auch die Auflistung von sieben wichtigen Vorsorgedokumenten, die jeder kennen sollte:
- Testament: Unerlässlich für die Nachlassregelung. Es kann eigenhändig oder notariell verfasst werden. Notarielle Testamente vermeiden Auslegungsschwierigkeiten.
- Erbvertrag: Notariell beurkundete Vereinbarung zwischen zwei Parteien, ideal für Paare ohne Trauschein oder Unternehmer.
- Patientenverfügung: Legt verbindlich medizinische Maßnahmen fest; muss eigenhändig unterschrieben sein.
- Vorsorgevollmacht: Ermächtigt Vertrauenspersonen, Entscheidungen in Gesundheits- oder Vermögensfragen zu treffen.
- Generalvollmacht: Umfasst umfassende Regelungen für rechtliche und wirtschaftliche Lebensbereiche, besonders für Unternehmer wichtig.
- Betreuungsverfügung: Bestimmt, wer als gesetzlicher Betreuer bestellt wird, falls die bevollmächtigte Person ausfällt.
- Organspendeausweis: Kann in der Patientenverfügung oder der Vorsorgevollmacht festgelegt werden.
Wichtige Details betreffen die Erstellung eines Testaments. Um ein Testament wirksam zu errichten, muss man testierfähig sein, was ab dem Alter von 16 Jahren der Fall ist, sofern keine geistigen Einschränkungen vorliegen. Testamente können sowohl in eigenhändiger Form, die handschriftlich verfasst und unterschrieben werden muss, als auch in öffentlicher Form errichtet werden. Bei formalen Fehltritten könnte das Dokument ungültig werden, was zur gesetzlichen Erbfolge führt. Rechtsanwalt Thorsten Klinkner betont die negativen Konsequenzen mangelnder Planung; 28 % aller Zivilrechtsstreitigkeiten betreffen das Erbe. Auch die Erstellung eines Testaments erfolgt idealerweise in mehreren Phasen, angefangen bei der Klärung der Ziele bis hin zur Berücksichtigung spezieller Situationen wie der Unternehmensnachfolge. Patientenverfügung Plus erläutert.
Für Unternehmer ist es entscheidend, ihre Vorsorge frühzeitig zu planen und sicherzustellen, dass ihre Dokumente stets auf dem neuesten Stand sind. Dies kann zukünftige rechtliche Auseinandersetzungen vermeiden und den persönlichen sowie geschäftlichen Frieden wahren. Die Initiative zur Aufklärung über diese Themen durch die Wirtschaftskammer und die Notariatskammer ist daher als äußerst sinnvoll zu erachten, um die Sicht auf rechtliche Vorsorge in der Unternehmerwelt zu verändern.
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Ort | Spittal, Österreich |
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