DFB-Geschichte unter Druck: Gericht spricht Urteil im Steuerprozess!
DFB-Geschichte unter Druck: Gericht spricht Urteil im Steuerprozess!
Frankfurt, Deutschland - Im sogenannten Sommermärchen-Prozess wurde der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am vergangenen Mittwoch von einem Landgericht in Frankfurt schuldig gesprochen. Das Gericht verhängte eine Geldstrafe von 110.000 Euro gegen den DFB wegen Steuerhinterziehung in Höhe von etwa 2,7 Millionen Euro, die im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 steht. Ein Bußgeld von 270.000 Euro hatte die Staatsanwaltschaft zuvor gefordert, wobei das Gericht letztendlich 130.000 Euro festsetzte und 20.000 Euro wegen einer „rechtsstaatwidrigen Verfahrensdauer“ erließ. Diese Sanktionen wären jedoch noch geringfügig, wenn man die hohen Einsätze und die öffentlichen Erwartungen betrachtet.
Der DFB hat stets seine Unschuld beteuert und argumentiert, dass der Fiskus letztendlich keinen finanziellen Schaden erlitten habe; vielmehr habe der Staat einen Zinsvorteil von 650.000 Euro verbucht. Diese Argumentation steht jedoch im Kontext der Tatsache, dass die Verurteilung die Chancen des DFB auf eine Steuerrückzahlung von insgesamt 22 Millionen Euro verringert, die seit 2017 fällig ist, nachdem dem DFB rückblickend die Gemeinnützigkeit für das Jahr 2006 entzogen wurde. Im Prozess wurde deutlich, dass die DFB-Zahlung von 6,7 Millionen Euro an die FIFA im Jahr 2005 als Rückzahlung eines Darlehens verschleiert worden war. Diese Zahlung war ursprünglich an das Konto von Robert Louis-Dreyfus geleitet worden und hing eng mit einer Zahlung von Franz Beckenbauer im Jahr 2002 zusammen.
Zusammenhänge und Vorwürfe
Das Verfahren erstreckte sich über 16 Monate und ist nicht nur ein gerichtliches, sondern auch ein gesellschaftliches Erdbeben für den DFB, der im Jahr 2006 Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft war. Das Gericht stellte fest, dass die Hinterziehung von Steuern durch den DFB auf hoher krimineller Energie basiere. Diese Einschätzung wurde von der Anklage innerhalb des Verfahrens unterstützt, woraufhin die DFB-Spitzenfunktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt ursprünglich angeklagt wurden. Das Verfahren gegen diese Funktionäre wurde jedoch gegen eine Geldauflage eingestellt, da sie die Vorwürfe vehement zurückwiesen.
Mit der Einreichung einer Klage beim Finanzverwaltungsgericht Kassel im Jahr 2022 versucht der DFB, die strengen Bedingungen zur Rückzahlung der 22 Millionen Euro in Frage zu stellen. Diese Klage ist jedoch noch offen und die Unsicherheit über die Entscheidung stellt eine weitere Herausforderung für den Verband dar.
Die Verurteilung im Sommermärchen-Prozess wirft Schatten auf die gesamte Organisation. Die Transparenz und Verantwortung, die der DFB seinen Mitgliedern und der Öffentlichkeit schuldet, stehen auf dem Prüfstand. Da die Diskussion über die rechtlichen und finanziellen Implikationen anhält, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.
Details | |
---|---|
Ort | Frankfurt, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)