Drohnen retten Rehkitz in Pinkafeld: Technik hilft Leben retten!

Drohnen retten Rehkitz in Pinkafeld: Technik hilft Leben retten!
Pinkafeld, Österreich - In Pinkafeld, Burgenland, Österreich, wurde am 20. Juni 2025 ein Rehkitz durch den gezielten Einsatz von Drohnentechnologie gerettet. Der Vorfall begann als ein Anwohner ein fiependes Geräusch auf einer Wiese neben seinem Haus hörte und daraufhin die Freiwillige Feuerwehr Pinkafeld sowie eine ortsansässige Jägerin alarmierte. Bei der anschließenden Untersuchung fanden die Einsatzkräfte eine tote Rehmutter, während das Kitz verschwunden war. Das Alarmteam, bestehend aus fünf ausgebildeten Drohnenpilot:innen und weiteren Mitgliedern der Feuerwehr, konnte dank einer Drohne mit Wärmebildkamera eine großflächige Suche starten.
Nach rund zwei Stunden intensiver Suche wurde das Rehkitz schließlich in einer Mulde im hohen Gras entdeckt. Die Jägerin fing das Kitz behutsam ein und nahm es in ihre Obhut. Dieser Einsatz demonstriert eindrucksvoll die Wirksamkeit moderner Technik sowie die wichtige Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Feuerwehr und Jägerschaft.
Drohnen als Lebensretter
Der Einsatz von Drohnen zur Rehkitzrettung wird zunehmend populär, da diese Tiere sich oft im hohen Gras verstecken und keinen besonderen Fluchtinstinkt haben. In Deutschland kommen jährlich schätzungsweise zehntausende Rehkitze durch Mäharbeiten ums Leben, was die Notwendigkeit für effektive Rettungsmaßnahmen unterstreicht. Die Technologie hat sich als bemerkenswert effizient erwiesen: Eine Untersuchung der BOKU Wien belegt, dass Drohnen Rehkitze 1,32-mal besser finden als traditionelle Suchmethoden, während sie im Schnitt 12,24-mal schneller einen Hektar abfliegen können, als es eine Person ohne technische Unterstützung je könnte.
Die Wärmebildkameras der Drohnen heben die Körpertemperatur der Rehkitze von der Umgebungstemperatur ab, was sie im Dickicht des Grases sichtbar macht. Nach der Lokalisierung werden die gefundenen Rehkitze markiert und an einem geschützten Ort in der Nähe des ursprünglichen Fundortes in Sicherheit gebracht, bevor die Mahd beginnt. Eine klare Kommunikation zwischen dem Drohnenpilot, den Landwirten und den Jägern ist essenziell, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Regulierungen und Erleichterungen für Drohnenflüge
Um den Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft und zum Tierschutz zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Digitales eine vorübergehende Regelung erlassen, die seit 2024 gültig ist. Diese Änderung hat das Ziel, die Rettung junger Wildtiere, wie beispielsweise Rehkitze, zu erleichtern und gestattet Drohneneinsätze in der Nähe von bebauten Gebieten unter bestimmten Bedingungen. Unter der neuen Regelung wurde der Mindestabstand zu Wohngebieten auf 10 Meter reduziert, was den Einsatz erheblich vereinfacht. Über 90 Prozent der früher beschränkten Flächen sind nun für Drohneneinsätze nutzbar.
Die Änderungen gelten für Drohnen mit einer Startmasse zwischen 250 Gramm und 25 Kilogramm, während leichtere Modelle von diesen Bestimmungen ausgenommen sind. Dies ermöglicht eine flexiblere Nutzung der Technologie, allerdings bleiben Einsätze zu Sport- und Freizeitzwecken ausgeschlossen. Um die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras für Tierschutzmaßnahmen zu fördern, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zusätzliche Anreize geschaffen.
Die erfolgreiche Rettungsaktion in Pinkafeld ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie moderne Technologien den Tierschutz unterstützen können und zeigt die erfreuliche Zusammenarbeit zwischen Technik, Feuerwehr und Jagdgesellschaft.
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Ort | Pinkafeld, Österreich |
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