Waffenverbot nach Amoklauf: Klagenfurt fordert sofortige Maßnahmen!

Waffenverbot nach Amoklauf: Klagenfurt fordert sofortige Maßnahmen!

Graz, Österreich - Ein tragisches Amoklauf-Ereignis an einer Schule in Graz hat am 11. Juni 2025 ganz Österreich erschüttert. Bei diesem Vorfall verloren zehn Menschen, einschließlich des mutmaßlichen Täters, ihr Leben. Der 21-jährige Täter, der eine Langwaffe (Schrotflinte) und eine Faustfeuerwaffe (eine Glock-Pistole) verwendete, besaß legal eine Waffenbesitzkarte, die den Erwerb der Pistole erforderte. Um eine solche Karte zu erhalten, muss man jedoch einen Waffenführerschein sowie einen psychologischen Test bestehen. In Österreich ist der legale Erwerb von Waffen deutlich einfacher als in anderen europäischen Ländern, insbesondere im Vergleich zu Deutschland, wo die Regelungen strenger sind. Dies wirft nun Fragen zur bestehenden Waffengesetzgebung auf. So gibt es in Österreich über 1,5 Millionen legale Schusswaffen in privatem Besitz, was das Land im internationalen Vergleich auf den 12. Platz beim privaten Waffenbesitz katapultiert. In der Steiermark, der Heimatstadt Graz, sind etwa 220.000 legale Schusswaffen registriert.

Im Zuge dieser erschreckenden Ereignisse fordert Ronald Rabitsch, Vizebürgermeister von Klagenfurt, ein generelles Waffenverbot für Privatpersonen. Rabitsch bezeichnet die hohe Anzahl an Waffen in privatem Besitz als untragbares Risiko für die Gesellschaft. Seine Forderung stößt auf Unterstützung von Elke Kahr, der Bürgermeisterin von Graz. „Wir brauchen keine Waffen, wir brauchen Vernunft“, bringt Rabitsch seine Sichtweise auf den Punkt. Angesichts der Besorgnis, dass bereits 18-Jährige legal tödliche Waffen erwerben können, plant er, seine Forderung noch am selben Tag an die Bundesregierung zu übermitteln. Auch der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, hat betont, dass der Täter die Waffen nur zu Hause aufbewahren durfte, während die Grünen eine Verschärfung des Waffenrechts fordern, die regelmäßige Überprüfungen für Waffenbesitzer beinhaltet.

Hintergrund der Waffendebatte

Der Amoklauf hat eine politische Debatte über die Waffengesetze in Österreich ausgelöst. Experten schätzen, dass es in Österreich mindestens eine Million illegale Waffen gibt, zusätzlich zu den über 370.000 legalen Waffenbesitzern. Zudem gibt es in Österreich drei Waffenkategorien:

  • Kategorie C: Büchsen und Flinten, die leicht zu erwerben sind.
  • Kategorie B: Faustfeuerwaffen, welche eine Waffenbesitzkarte sowie ein psychologisches Gutachten erfordern.
  • Kategorie A: Kriegswaffen, die nur mit Sondergenehmigung erhältlich sind.

Die geringe Altersgrenze für den Erwerb von Waffen wurde bereits von verschiedenen Politikern als riskant eingestuft. Im Hinblick auf die dramatischen Ereignisse in Graz ist die Diskussion um eine mögliche Verschärfung der gesetzlichen Regelungen nun dringlicher denn je.

Als Teil der Reaktionen auf den Vorfall argumentieren Fachleute, dass Österreichs Waffengesetze zu liberal sind. Der Klinikvorstand Paul Plener verweist auf internationale Beispiele, insbesondere Australien, wo nach ähnlichen Tragödien strenge Waffengesetze eingeführt wurden. Rabitsch und andere Politiker hoffen, dass das Land nach den schrecklichen Ereignissen in Graz den Mut findet, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Tragödien zu verhindern und die Sicherheit der Bürger zu erhöhen.

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OrtGraz, Österreich
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