Blutiger Sonntag: Über 20 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Blutiger Sonntag: Über 20 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Gazastreifen, PALÄSTINA - Im Gazastreifen haben anhaltende Angriffe der israelischen Armee zu einer verheerenden humanitären Lage geführt. Seit den frühen Morgenstunden des Sonntags, 13. Juli 2025, berichten palästinensische Quellen von mehr als 20 Toten, während medizinische Kreise von mindestens 21 Opfern sprechen. Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldet sogar 27 Todesfälle, darunter auch Minderjährige. Attacken wurden unter anderem auf ein Familienhaus in Nuseirat verübt, wo zehn Menschen ums Leben kamen, sowie auf eine Wasser-Verteilstelle, die acht Tote zur Folge hatte, darunter sechs Kinder. Die Identität der Opfer ist noch unbekannt, während die Al-Awda-Klinik 16 Verletzte verzeichnet.Vienna.at berichtet, dass offizielle Angaben von beiden Seiten nicht unabhängig überprüfbar sind.

Gemäß der Berichterstattung der Nachrichtenagentur Wafa ist die israelische Regierung überzeugt, dass diese Angriffe notwendig sind, um die Terrororganisation Hamas zu bekämpfen. Kritiker werfen hingegen der israelischen Regierung vor, mit ihren militärischen Maßnahmen die palästinensische Bevölkerung vertreiben und gegen das Völkerrecht verstoßen zu wollen. Währenddessen stellt sich auch die Frage nach den am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln, deren Freilassung Israel fordert.Deutschlandfunk ergänzt, dass das israelische Militär die Berichte über die Angriffe prüft.

Humanitäre Krise

Die bestehenden Kämpfe haben die humanitäre Lage im Gazastreifen katastrophal verschärft. In den Berichten wird angegeben, dass tausende Menschen in provisorischen Zeltlagern leben müssen, während die Zustände im Flüchtlingslager Chan Yunis als besonders alarmierend beschrieben werden. Laut aktuellen Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) konnten wichtige Impfaktionen, darunter eine Kampagne gegen Polio, aufgrund der anhaltenden Kämpfe nicht durchgeführt werden.SRF berichtet, dass Sicherheitszonen für Impfaktionen aufgrund des Konfliktes zunehmend kleiner werden, was die Situation weiter verschärft.

Bisher konnten zwar Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen, doch sind diese in vielen Gebieten, insbesondere im Norden, unzureichend verteilt. Am Mittwoch trafen 100 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern ein, jedoch bleibt die Versorgungskrise kritisch. Die Deutsche Welthungerhilfe warnt bereits vor einer möglichen Hungersnot in der Region, was die Dringlichkeit humanitärer Lösungen unterstreicht.

Die internationale Gemeinschaft bleibt gefordert, sowohl den humanitären Bedürfnissen Rechnung zu tragen als auch eine verlässliche Basis für Verhandlungen über eine Waffenruhe zu schaffen, da die Kämpfe in verschiedenen Teilen des Gazastreifens weiter andauern.

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OrtGazastreifen, PALÄSTINA
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