Moldau vor der Schicksalswahl: Demokratie oder Kreml-Einfluss?

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Moldau wählt am 28. September 2025: Präsidentin Sandu kämpft gegen russischen Einfluss und für EU-Integration in dieser Schicksalswahl.

Moldau wählt am 28. September 2025: Präsidentin Sandu kämpft gegen russischen Einfluss und für EU-Integration in dieser Schicksalswahl.
Moldau wählt am 28. September 2025: Präsidentin Sandu kämpft gegen russischen Einfluss und für EU-Integration in dieser Schicksalswahl.

Moldau vor der Schicksalswahl: Demokratie oder Kreml-Einfluss?

Am Sonntag, dem 28. September 2025, stehen in der Republik Moldau wichtige Parlamentswahlen bevor, die als Schicksalswahl für die proeuropäische und prorussische Ausrichtung des Landes gelten. Präsidentin Maia Sandu bezeichnet diese Wahlen als die folgenreichsten für die Zukunft Moldaus. Sie warnt, dass der Ausgang entscheidend sein könnte, um die Demokratie im Land zu festigen und einen EU-Beitritt zu ermöglichen oder aber, um unter den Einfluss Russlands zu geraten. In den letzten Wochen hat Russland massiven Druck auf Moldau ausgeübt, indem es „Hunderte von Millionen Euro“ investierte, um politische Parteien zu finanzieren und Wähler zu bestechen. Auch die Ausbildung junger Leute für Destabilisierungsaktivitäten gehört zur Taktik des Kremls.

Moldau ist ein agrarisches Land mit etwa 2,4 Millionen Einwohnern, das zwischen Rumänien und der Ukraine liegt. Aktuell zeigt sich ein deutliches Gravitationszentrum zwischen den proeuropäischen Kräften, angeführt von Sandus Partei „Aktion und Solidarität“ (PAS), und prorussischen Bünden, einschließlich der Partei der Sozialisten unter Igor Dodon. Umfragen deuten darauf hin, dass die PAS zwar die stärkste Kraft werden könnte, jedoch nicht in der Lage ist, allein zu regieren. Gleichzeitig weisen Vorhersagen darauf hin, dass den prorussischen Parteien gute Wahlergebnisse ins Haus stehen könnten.

Wahlkampf und Einflüsse

Die politischen Landschaft Moldaus wird durch den intensiven Wahlkampf geprägt. Wahlzelte beider Seiten sind in der Hauptstadt Chișinău präsent. Während das Zelt des Patriotischen Blocks unter ex-Präsident Dodon sowjetische Symbole zeigt, verfolgt die PAS mit dem Slogan „EU – Frieden – Entwicklung“ einen klaren proeuropäischen Kurs. Vergangene Umfragen und Berichte deuten auch darauf hin, dass moldauische Gastarbeiter in der EU und in Russland, die ein Viertel der Wahlberechtigten ausmachen, voraussichtlich die PAS unterstützen werden.

Die politische Rivalität zwischen Sandu und Dodon, die bereits in der Präsidentschaftswahl 2020 ihren Ursprung fand, wird durch die wirtschaftliche Notlage des Landes verschärft. Seit der russischen Invasion in der Ukraine leidet Moldau unter einer Inflation von bis zu 35 Prozent. Die PAS hat ein enges Augenmerk auf die Bürger in Chișinău gelegt, während der nord- und südliche Teil des Landes, wo prorussische Stimmen mehrheitlich zu finden sind, als vernachlässigt gilt. Zudem berichten Medien über Wählerkäufe in der autonomen Region Gagausien, die eine Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung befürchten.

Die Rolle von Russland und die Zukunft Moldaus

Russland hat durch seine Aggressionen und politischen Strategien versucht, seinen Einfluss in Moldau zu festigen. Einem Bericht der Deutschen Welle zufolge sind falsche Nachrichten und prorussische Narrative, insbesondere auf sozialen Medien wie TikTok, weit verbreitet. Auch Dodon nutzt diese Taktiken, um das Vertrauen in die PAS und Sandu zu untergraben. Aberdie Bürger von Moldau zeigen sich gespalten und fast die Hälfte der Wähler ist unentschieden in Bezug auf die zukünftige Ausrichtung des Landes.

Mächtige Oligarchen, wie Ilan Sor, sind ebenfalls in den Stimmenkauf und Wahlbetrug verwickelt, wobei die Polizei Razzien gegen Wahlbetrüger durchführt, jedoch begrenzten Erfolg hat. Sandu betont, dass die Moldauer selbst über ihre Zukunft entscheiden müssen, und ruft zur Verteidigung der Demokratie auf. Sie ist optimistisch, dass Moldau bis Ende des Jahrzehnts EU-Mitglied werden könnte, sollte ihre Partei als Sieger hervorgehen.

Am Wochenende wird es sich zeigen, ob die Moldauer den proeuropäischen Kurs fortsetzen wollen oder ob sie unter den Einfluss Moskaus geraten. Während die PAS für Reformen und die EU-Integration kämpft, bestehen viele Herausforderungen, die bewältigt werden müssen.

Für weitere Informationen über die bevorstehenden Wahlen und die politischen Entwicklungen in Moldau, können Sie die Berichte von Kleine Zeitung, Die Presse und Deutsche Welle konsultieren.