Die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 wird an Saudi-Arabien vergeben, und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat angekündigt, dafür zu stimmen. Dies geschieht trotz erheblicher Kritik von Menschenrechtsorganisationen, die die Vergabe aufgrund der fragwürdigen Menschenrechtslage im Königreich scharf verurteilen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärte, dass das DFB-Präsidium einstimmig hinter dem Votum stehe und dass eine Ablehnung als „Symbolpolitik“ keinen positiven Einfluss auf die Menschenrechtssituation habe. Viele Verbände, darunter auch europäische, befürworten die Vergabe, was zeigt, dass die Stimmen bei der digitalen Versammlung der FIFA am 11. Dezember 2024, in der die Ausrichtung an Saudi-Arabien formal beschlossen wurde, praktisch bereits feststanden. Wie Sportschau berichtete, ist Saudi-Arabien der einzige Bewerber, da andere Länder, darunter Australien und Indonesien, ihre Pläne verworfen haben.
Die Gründe hinter der WM-Vergabe
Der Islamwissenschaftler Sebastian Sons äußerte im ZDF-Sportstudio, dass Saudi-Arabien in den letzten Jahren erheblich in den Sport investiert hat, um sich international zu positionieren und wirtschaftliche Diversifikation von Erdöl voranzutreiben. Sons stellte fest, dass das Land eine fußballbegeisterte Nation sei, die eine WM benötige, um eine nationale Sport-industrie aufzubauen und Begeisterung zu fördern. Der DFB hat bereits im Vorfeld der Vergabe Maßnahmen unterstützt, die Saudi-Arabien bei der Ausrichtung des Turniers helfen sollten, wie von Bild berichtet. Dies geschieht trotz der Zugehörigkeit Saudi-Arabiens zu den Ländern, die in der Rangliste der Pressefreiheit sehr schlecht abschneiden und bekannt sind für schwere Menschenrechtsverletzungen.
Die FIFA hat Saudi-Arabien ein „mittleres Risiko“ in Bezug auf Menschenrechte bescheinigt, welches jedoch von Organisationen wie Amnesty International scharf kritisiert wurde. Diese besagen, dass die notwendigen Risikobewertungen und Menschenrechtsprüfungen, die für eine sichere WM erforderlich sind, unzureichend durchgeführt wurden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Bezug auf die Menschenrechte während der Vorbereitungen für die WM entwickeln wird, da das Land enorme Anstrengungen unternehmen muss, um die Infrastruktur, darunter elf neue Stadien, termingerecht fertigzustellen.
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