
Während die Nordische Ski-WM in Trondheim für Spannung sorgt, steht der Deutsche Karl Geiger im Zentrum heftiger Kontroversen. Nach seinem vierten Platz im Einzelbewerb auf der Normalschanze werden dem Skispringer schwerwiegende Betrugsvorwürfe aus dem polnischen Lager gemacht. Die polnische Medienplattform Sport.pl bezeichnet seinen Anzug provokant als "Kartoffelsack" und "Schlafsack". Diese Kritik lässt nicht nur die Öffentlichkeit aufhorchen, auch Adam Malysz, die polnische Skisprunglegende und gegenwärtige Präsident des polnischen Skiverbandes, äußert sich skeptisch: „Entweder gibt es noch Schlupflöcher im Reglement oder ich weiß einfach nicht, was hier los ist.“ Er beschreibt die Situation als "merkwürdig", was das Wettkampfgeschehen erschüttert.
Erfolgreich und kontrovers
In einem anderen Abschnitt der WM in Oberstdorf glänzte Geiger hingegen mit einer hervorragenden Gesamtleistung und komplettierte seinen Medaillensatz. Nach dem Gewinn von Gold mit dem Mixed-Team und Silber im Einzelbewerb sicherte er sich nun Bronze von der Großschanze. Stefan Horngacher, der Trainer des deutschen Teams, lobt Geiger für seine Fähigkeit, in kritischen Momenten seine beste Leistung abzurufen. „Ich habe noch nie einen solchen Athleten trainieren dürfen“, bestätigte Horngacher, während Geiger seine Erfolge mit einer gründlichen mentalen Vorbereitung erklärt: „Ich versuche, alle Kräfte zu mobilisieren und mich den ganzen Tag über vorzubereiten.“
Geiger, der in der ersten Runde nicht ganz zufrieden war und auf Rang sechs lag, kam im zweiten Durchgang stark zurück und sprang 132 Meter. „Es ist einfach unglaublich, was hier passiert“, sagte der überglückliche Springer. Der Titelverteidiger Markus Eisenbichler hingegen fand sich nach einem misslungenen Sprung und dem 17. Platz in der Kritik. Trotz der Aufregung um Geiger und den Anzugskontroversen geht er optimistisch in das kommende Teamspringen, in dem er eine weitere Medaille anstrebt. „Wir wissen, was wir können“, äußerte er selbstbewusst, bereit für die Herausforderung der nächsten Konkurrenz.
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