Drohnenangriff im Sudan: 75 Tote und die größte humanitäre Krise!
Im Sudan eskaliert der Bürgerkrieg seit April 2023, mit zehntausenden Opfern und der schwersten humanitären Krise weltweit.

Drohnenangriff im Sudan: 75 Tote und die größte humanitäre Krise!
Inmitten des eskalierenden Konflikts im Sudan sind die humanitären Bedingungen katastrophal. Vor kurzem wurde berichtet, dass ein Drohnenangriff auf eine Moschee in dem Land mindestens 75 Menschenleben gefordert hat. Der Sudan befindet sich im Bürgerkrieg zwischen der Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) unter Mohamed Hamdan Daglo. Dieser Konflikt, der seit April 2023 andauert, hat erneut die Aufmerksamkeit auf die massive humanitäre Krise im Land gelenkt. Laut der UNO sind in diesem Bürgerkrieg bereits zehntausende Menschen getötet worden und über 14 Millionen wurden gewaltsam vertrieben. Beide Konfliktparteien stehen im Verdacht, Kriegsverbrechen begangen zu haben, und die Situation hat dazu geführt, dass die UNO den Sudan als das größte humanitäre Krisengebiet weltweit bezeichnet, übertrumpfend sogar die Krise in Gaza (Kleine Zeitung, Rundschau Online).
Die Länder Nord-Darfur und Kordofan sind besonders stark betroffen. In El Fascher, der Hauptstadt von Nord-Darfur, sind die Nahrungsmittelvorräte erschöpft und die Versorgungswege blockiert. Schätzungen zufolge leiden rund 40% der Kinder in dieser Region an akuter Unterernährung, und mehr als jedes zehnte Kind befindet sich in kritischem Zustand. Die allgemeine Nahrungsmittelunsicherheit im Sudan betrifft nahezu die Hälfte der Bevölkerung, was bedeutet, dass rund 25 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind. Schätzungen zufolge sind rund zwei Millionen Menschen akut vom Hunger bedroht (bpb).
Ethnische Spannungen und Gewalt
Der Bürgerkrieg hat auch ethnische Dimensionen angenommen. Der UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk warnte vor einer „zunehmenden Ethnisierung des Konflikts“. Berichte über ethnische Säuberungen, insbesondere gegen das Volk der Masalit in West-Darfur, haben alarmierende Ausmaße angenommen. Die RSF wird häufig der ethnischen Gewalt beschuldigt, wobei Berichte über sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie die Rekrutierung von Kindersoldaten immer wieder auftauchen. Beobachter berichteten von massiven Menschenrechtsverletzungen, während das Gesundheitswesen im Sudan stark eingeschränkt ist und an Medikamenten und medizinischer Versorgung mangelt. Masernausbrüche und die Choleraepidemie stellen zusätzliche Gefahren dar, insbesondere für unterernährte Kinder (Rundschau Online, bpb).
Die internationale Gemeinschaft hat sich bisher nur unzureichend mit dem Konflikt auseinandergesetzt und es gab mehrere gescheiterte Versuche, einen Waffenstillstand zu erreichen. Berichte zeigen, dass die sudanesische Regierung einen Vorschlag der USA und arabischer Länder für einen Waffenstillstand unter Berufung auf ihre Souveränität zurückgewiesen hat. Externe Staaten wie Ägypten, Iran und die VAE mischen sich ebenfalls in den Konflikt ein, unterstützen unterschiedliche Gruppen und verschärfen somit die Instabilität (Kleine Zeitung, bpb).
Insgesamt stehen die Zivilbevölkerung im Sudan vor enormen Herausforderungen. Die fortwährende Gewalt und das Versagen der politischen Akteure, stabile Bedingungen zu schaffen, lassen die Hoffnung auf Frieden in der Region schwinden. Die internationale Gemeinschaft muss dringend Maßnahmen ergreifen, um sowohl die humanitäre Hilfe zu verbessern als auch einen nachhaltigen Frieden zu fördern, bevor die Lage noch kritischer wird (Rundschau Online, bpb).