Tierwohl unter Druck: Debatte über Schweinehaltung am 21. Mai live!

Am 21. Mai 2025 diskutiert das Pro & Contra Spezial auf PULS 24 die Zukunft der Fleischproduktion und Tierschutzstandards.
Am 21. Mai 2025 diskutiert das Pro & Contra Spezial auf PULS 24 die Zukunft der Fleischproduktion und Tierschutzstandards.

Wien, Österreich - Am 21. Mai 2025 um 19:55 Uhr findet auf PULS 24 und JOYN eine Diskussionsrunde unter dem Titel „Pro & Contra Spezial: Fleisch um jeden Preis – Wie viel ist uns das Schnitzel wert?” statt. Im Fokus stehen die Haltungsbedingungen von Tieren, besonders von Schweinen, die häufig auf umstrittenen Vollspaltenböden leben. Solche Böden können den Tieren schaden und stehen in scharfer Kritik von Tierschützern und Experten.

Wie die OTS berichtet, soll es bis 2034, mit einigen Ausnahmen, keine Vollspaltenböden mehr geben. Diese Regelung wird jedoch von Tierschützern als unzureichend angesehen. In der Diskussion werden auch grundlegende Fragen zu Tierhaltung, Fleischkonsum und der Bedeutung eines veganen Lebensstils aufgeworfen. Gäste der Runde sind unter anderem Georg Strasser, Wolfgang Feistritzer, Lea Green und Eva Rosenberg, während Gundula Geiginger die Moderation übernimmt.

Tierschutzpaket und Kritik an der Schweinehaltung

Die aktuelle Diskussion wird durch das neue Tierschutzpaket befeuert, das Anfang Mai vorgestellt wurde. Die Kleine Zeitung zitiert Eva Persy, die Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien, die die vorgeschlagenen Mindeststandards als ungenügend bezeichnet. Besonders die Haltungsbedingungen von Schweinen sind ein wiederkehrendes Thema in Stellungnahmen zu diesem Gesetz. Experten wie die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und Bio-Schweinebauer Norbert Hackl fordern ein Ende der Vollspaltenböden und weisen darauf hin, dass viele Haltungsformen in der Landwirtschaft nicht tiergerecht sind.

Persy argumentiert, dass dringend eine grundlegende Überarbeitung des Tierschutzpakets erfolgen sollte, bevor es zur Abstimmung im Nationalrat kommt. Bis zu diesem Zeitpunkt sind bereits 24 Stellungnahmen zum Tierschutzgesetz eingegangen, von denen 13 aus dem NGO-Sektor stammen.

Tierwohl als zentrales Thema

Das Thema Tierwohl wird in der Gesellschaft zunehmend kontrovers diskutiert. Der Begriff bezieht sich nicht nur auf die physische Verfassung der Tiere, sondern auch auf deren psychologisches Wohlbefinden. Das Statista beschreibt die fünf Freiheiten des Farm Animal Welfare Council, die zur Definition von Tierwohl herangezogen werden:

  • Freiheit von Hunger und Durst
  • Freiheit von haltungsbedingten Beschwerden
  • Freiheit von Schmerz, Verletzung oder Krankheit
  • Freiheit des normalen Auslebens artenspezifischen Verhaltens
  • Freiheit von Angst und Stress

Für viele Verbraucher stellt das Bewusstsein um Tierwohl einen wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit dar, insbesondere für Vegetarier und Veganer. Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 zeigt, dass rund 50 Prozent der Befragten bereit wären, mehr Geld für tiergerechtere Fleischprodukte auszugeben.

In Deutschland wurden im Jahr 2023 etwa 48 Millionen Tiere geschlachtet, wobei Tierschutzmaßnahmen und die Verbreitung von tierwohlgerechten Produkten immer mehr in den Fokus rücken. Die Diskussion um Tierschutz, Tierhaltung und Produktionsbedingungen gewinnt an Bedeutung und zeigt, dass Verbraucher zunehmend Wert auf transparenteren und nachhaltigeren Fleischkonsum legen.

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Ort Wien, Österreich
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