Nestlé-Wasserskandal: Aufdeckung von Vertuschungen durch den Staat!

Vienna, Österreich - Im Skandal um die unzulässige Behandlung von Mineralwasser gerät der französische Staat zunehmend in die Kritik. Ein Bericht des französischen Senats erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen die Behörden und das Unternehmen Nestlé. Die Vorwürfe reichen von gezielter „Vertuschung“ bis hin zu unrechtmäßigen Praktiken, die seit Jahren Bestand haben.
Der Kommissionsberichterstatter Alexandre Ouizille äußert sich besorgt über die Intransparenz in der Angelegenheit und kritisiert das „Verweigern von Antworten“ seitens Nestlé. Trotz der ersten Enthüllungen vor fast vier Jahren gibt es noch immer keine vollständige Aufklärung über die Missstände. Insbesondere wird beklagt, dass die französischen Behörden Ende 2023 auf Wunsch von Nestlé kritische Hinweise zu bakteriellen Verunreinigungen aus einem Gesundheitsbericht entfernten.
Vorwürfe gegen die französische Regierung
Der Bericht belegt, dass eine regionale Gesundheitsbehörde gedrängt wurde, besorgniserregende Passagen zu streichen und durch positivere Formulierungen zu ersetzen. Diese Entwicklung könnte als Zensur interpretiert werden, was Ouizille anprangert und harte Sanktionen fordert. Unterstützt wird seine Argumentation durch E-Mails, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Nestlé und den Behörden dokumentieren, wobei Nestlé aktiv Änderungen bei den Gesundheitsberichten anforderte.
Obwohl ein Beamter sich weigerte, die Änderungen zu unterschreiben, wurde der Bericht in der gewünschten Fassung veröffentlicht. Diese Praktiken werfen Fragen zur Überwachung und Kontrolle der Wasserversorgung auf, insbesondere angesichts der Feststellung, dass rund 30 Prozent der Wassermarken in Frankreich unzulässige Behandlungen nutzen. Nestlé selbst hatte bereits 2020 zugegeben, dass an den Standorten Perrier, Hépar und Contrex verbotene Verfahren eingesetzt wurden.
Kritik an Nestlés Praktiken und der Regierung
Die Mikrofiltration, die von Nestlé angestrebt wurde, könnte darüber hinaus die Eigenschaften des natürlichen Mineralwassers verändern, was gemäß EU-Recht nicht zulässig ist. Nestlé gelang es, die Genehmigung zur Mikrofiltration als Bedingung für das Ende illegaler Praktiken zu machen. Trotz dieser schwerwiegenden Vorwürfe sind bislang keine juristischen Konsequenzen gegen das Unternehmen erfolgt.
Die Situation wird zusätzlich dadurch kompliziert, dass der Elysée-Palast, trotz vorheriger Informationen über unzulässige Methoden, die Kenntnis von diesen Vorgängen zurückweist. Nestlé bleibt jedoch unbeirrt und konnte das Wasser weiterhin als „Natürliches Mineralwasser“ vertreiben. Der Markt für Mineral- und Quellwasser in Frankreich umfasst 104 Standorte, stellt 11.000 Arbeitsplätze bereit und generiert jährlich einen Umsatz von 3 Milliarden Euro.
Auswirkungen und Empfehlungen
Der Bericht sieht insgesamt 28 Empfehlungen vor, die eine verbesserte Kontrolle der Wasserentnahmen und umfassende Qualitätsüberwachung fordern. Dabei stehen die besagten Quellen, wie Perrier, unter besonderer Beobachtung: Ihre Genehmigung zur Nutzung als „Natürliches Mineralwasser“ steht auf der Kippe. Die zuständige Präfektur plant, bis zum 7. August 2025 eine Entscheidung zu treffen, ob Nestlé die Mikrofiltration innerhalb von zwei Monaten einstellen muss.
Im Ernstfall könnte dies für Nestlé tiefgreifende Konsequenzen haben, auch im Hinblick auf die Überprüfung der Strategie des Unternehmens im Wassergeschäft. Der CEO von Nestlé, Laurent Freixe, bekundete im März sein Bedauern über die Situation und spricht von einer umfassenden Neubewertung der Unternehmenspolitik. Die Bedeutung des schutzwürdigen Naturprodukts Mineralwasser, das laut Experten zu den sichersten Lebensmitteln zählt, bleibt auch weiterhin von zentraler Bedeutung für die Verbraucher.
Insgesamt verdeutlicht dieser Fall die notwendigen Schritte, die unternommen werden müssen, um die Qualität und Sicherheit von Mineralwasser in Frankreich langfristig zu gewährleisten. Der Schutz der natürlichen Ressourcen und die Rechenschaftspflicht der Unternehmen müssen dabei stets im Fokus stehen.
Vienna.at berichtet, dass …
Spiegel.de informiert über …
Mineralwasser.com erläutert, dass …
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Vorfall | Skandal |
Ort | Vienna, Österreich |
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