Palmers auf Kurs zur Rettung: Gläubiger stimmen Sanierungsplan zu!

Gläubiger des insolventen Wäscheherstellers Palmers haben einem Sanierungsplan zugestimmt. 20% der Schulden sollen beglichen werden, während eine internationale Investorengruppe einsteigt.
Gläubiger des insolventen Wäscheherstellers Palmers haben einem Sanierungsplan zugestimmt. 20% der Schulden sollen beglichen werden, während eine internationale Investorengruppe einsteigt.

Vienna, Österreich - Die Gläubiger des österreichischen Wäscheunternehmens Palmers haben einem Sanierungsplan zugestimmt, der eine Rückzahlung von 20 Prozent der Verbindlichkeiten vorsieht. Dies wurde am 20. Mai 2025 bekannt gegeben und ist ein entscheidender Schritt für das Unternehmen, das im Februar 2025 Insolvenz anmeldete. Der Sanierungsplan sieht zudem den geplanten Einstieg einer internationalen Investorengruppe vor. Laut Puls24 handelt es sich bei den potenziellen Investoren um ein börsennotiertes türkisches Textilunternehmen, unterstützt von einer Private-Equity-Firma sowie einem Schweizer Fonds.

Die Palmers-Gläubiger dürfen sich auf baldige Rückzahlungen freuen, da die erste Quotenzahlung bis zum 30. Juni 2025 geleistet werden muss, um den Sanierungsprozess abzuschließen. Seit der Insolvenz hat das Unternehmen bereits 47 Filialen geschlossen und über 100 Mitarbeiter entlassen. Von den ursprünglich mehr als 400 Beschäftigten sind inzwischen weniger als 400 Mitarbeiter übrig. Ende April 2025 waren lediglich 70 eigene Filialen und 46 Franchise-Filialen weiterhin geöffnet.

Ein Blick auf die Unternehmensgeschichte

Palmers wurde 1914 von Ludwig Palmers in Innsbruck gegründet und erlangte ab den 1950er-Jahren durch innovative Plakatwerbung große Bekanntheit. Bis 2004 war das Unternehmen im Familienbesitz, bevor es bis 2015 in den Händen von Finanzinvestoren war. Seit 2015 befinden sich die Geschicke von Palmers in den Händen der Brüder Luca und Tino Wieser sowie Matvei Hutman. Das Unternehmen sah sich während der Coronapandemie mit einem Skandal konfrontiert: FFP2-Masken, die als „Made in Austria“ beworben wurden, stammten tatsächlich aus China.

Im Herbst des vergangenen Jahres versuchte Palmers, frisches Kapital von Kleinanlegern zu akquirieren, was jedoch auf Finanzierungsprobleme hindeutete, die zu dem aktuellen Insolvenzverfahren führten. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, denn laut Falkensteg haben sich die Pleitezahlen in der Modebranche in Deutschland um 60 Prozent erhöht, was auch bei Palmers zu einem signifikanten Rückgang der Filialen und Beschäftigten geführt hat.

Ausblick auf die Branche

Die Aussichten für die Modebranche sind derzeit gedämpft, da sich die Kauflaune der Konsumenten nur langsam erholt und Verbraucher vorsichtiger mit ihren Ausgaben umgehen. Sebastian Wilde, Partner bei Falkensteg, prognostiziert einen weiteren Anstieg der Mode-Großinsolvenzen und erwartet, dass die Herausforderungen in der Branche weiterhin bestehen werden. Finanzierungsprobleme, eine unsichere Kauflaune und hohe Kosten machen der Branche zu schaffen.

Details
Vorfall Insolvenz
Ort Vienna, Österreich
Quellen