Wien plant zwei neue Schulen gegen den IT-Fachkräftemangel!

Wien, Österreich - Die Wirtschaftskammer Wien (WKW) hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien die Pläne zur Gründung von zwei neuen Schulen bekannt gegeben. Diese Initiative zielt insbesondere auf die Ausbildung von IT-Fachkräften und trägt dem wachsenden Bildungsbedarf in Wien Rechnung. Die neue Höhere Technische Lehranstalt (HTL) soll sich auf den Bereich Informationstechnologie konzentrieren, während eine Internationale Schule mit einem Schwerpunkt auf osteuropäischen Sprachen geplant ist. Bei der Konstituierung des Wirtschaftsparlaments wurde der Kammerpräsident Walter Ruck erneut gewählt, der die Bedeutung dieser Bildungsprojekte unterstrich.
Der Bedarf an IT-Fachkräften ist in Wien besonders hoch. Laut aktuellen Schätzungen fehlen etwa 6.000 Fachkräfte in diesem Bereich. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wird die HTL voraussichtlich im Schuljahr 2027 eröffnet und soll Platz für bis zu 620 Schülerinnen und Schüler bieten. Walter Ruck betont die Notwendigkeit, den MINT-Bereich zu fördern, um die digitale Transformation und die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern. Aktuell gibt es in Wien bereits zehn HTL-Standorte, doch der Bedarf ist weiterhin groß.
Details zur neuen HTL und Internationalen Schule
Die geplante IT-HTL wird einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungssituation in Wien leisten. Alexander Biach, Direktorstellvertreter der WKW, erklärt, dass die Schule sowohl Schülerinnen und Schüler bis zur Matura als auch solche, die einen Fachschulabschluss erhalten, aufnehmen wird. Zudem wird nach einem geeigneten Standort gesucht, wobei die Schule unter dem Privatschulgesetz betrieben werden soll. Vorbehaltlich der Finanzierungspartner für Infrastruktur und Betrieb sind seitens der Stadt weitere Details noch offen.
Die Internationale Schule soll mit einer Grundschule beginnen und hat das Ziel, einen größeren Schülerkreis anzuwerben. Sie wird auch als „Anerkannte Europäische Schule“ konzipiert, um die Rolle Wiens als Standort für internationale Organisationen und Unternehmen zu stärken.
Zusammenarbeit von Wirtschaft und Bildung
Die UBIT Wien (Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie) sieht HTLs als essentielle Ausbildungsstätten, die Theorie und Praxis verbinden. Diese Schulen fördern ein tiefgehendes Verständnis für IT und sind entscheidend für die Ausbildung der benötigten Spezialisten. Rüdiger Linhart, der Vorsitzende der Berufsgruppe IT der UBIT Wien, betont die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Bildung und Wirtschaft, um die künftigen Herausforderungen im IT-Bereich zu bewältigen.
Die Kampagne „Gestalte deine Zukunft“ der UBIT Wien hebt die Relevanz von Informatikausbildungen hervor und setzt sich aktiv für eine geschlechtergerechte Gestaltung von Ausbildungsmöglichkeiten ein. Mit langfristigen Kooperationen soll so sichergestellt werden, dass die jungen Talente in Wien gehalten und optimal ausgebildet werden.
Die Gespräche über die Finanzierung der neuen HTLs sind bereits im Gange, und eine Einigung könnte im Herbst 2025 erfolgen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat sich ebenfalls für die Umsetzung der neuen Bildungspläne ausgesprochen. Sollte die Bundesregierung keine geeigneten Schulen bereitstellen, will die Stadt selbst aktiv werden, um den Ausbildungsbedarf zu decken.
Insgesamt zeigt sich, dass Wien durch diese Neuausrichtung im Bildungssektor nicht nur dem Fachkräftemangel entgegenwirken, sondern auch die digitale Zukunft der Stadt sichern möchte. Die Pläne zur Gründung der neuen HTL und der Internationalen Schule sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Für weitere Details zu den geplanten Schulen in Wien können die Artikel auf Vienna.at, MeinBezirk.at und OTS.at nachgelesen werden.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
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