Bundesregierung reagiert auf Amoklauf: Psychische Gesundheit an Schulen stärken!

Bundesregierung reagiert auf Amoklauf: Psychische Gesundheit an Schulen stärken!

Graz, Österreich - Am 2. Juli 2025 kündigte die Bundesregierung ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der psychischen Gesundheit an Schulen an. Hintergrund dieser Initiative ist der tragische Amoklauf am BORG Dreierschützengasse in Graz, bei dem 11 Menschen ihr Leben verloren. Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) erklärte, dass die Maßnahmen am Mittwoch im Ministerrat beschlossen werden sollen, um die wachsenden psychosozialen Probleme von Schülern schneller anzugehen.

Bereits jetzt lässt sich ein besorgniserregender Anstieg psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen feststellen, verstärkt durch Krisen wie die Coronapandemie und internationale Konflikte. Daher wird die Dringlichkeit der neuen Maßnahmen unterstrichen, die darauf abzielen, präventiv gegen Gewalt und Schulabbruch vorzugehen.

Geplante Maßnahmen zur Unterstützung von Schülern

Das Maßnahmenpaket beinhaltet den Ausbau von Präventionsprogrammen sowie eine Erhöhung des Personals in der Schulpsychologie und Schulsozialarbeit. Konkret sieht der Plan eine Verdopplung der Stellen in der Schulpsychologie von aktuell knapp 190 auf letztlich 390 bis Ende 2027 vor. Im kommenden Schuljahr werden 70 neue Stellen geschaffen, gefolgt von weiteren 70 Stellen im Schuljahr 2026/27. Zudem wird ab dem Schuljahr 2025/26 die Einführung von 30 Planstellen für Schulsozialarbeit angestrebt, mit weiteren 35 Stellen im darauffolgenden Jahr.

Ein zentrales Element der Initiative sind die verpflichtenden „Exit-Gespräche“, die im Falle eines drohenden Schulabbruchs zwischen Schülern und Eltern durchgeführt werden sollen. Diese Gespräche sollen dabei helfen, psychosoziale Risikofaktoren frühzeitig zu identifizieren und eine Begleitung des Ausbildungsweges zu gewährleisten.

Finanzielle Unterstützung und Workshops

Um die geplanten Maßnahmen umsetzen zu können, wird das Budget für das Projekt „Starke Schule, starke Gesellschaft“ auf jährlich vier Millionen Euro verdoppelt. Ab dem kommenden Jahr werden auch zusätzliche Workshops zur „Psychosozialen Unterstützung und Mental Health“ angeboten, die den Schülern helfen sollen, ihre mentale Gesundheit besser zu verstehen und zu stärken.

In einem weiteren Kontext wird unterstrichen, dass die Bundesregierung die Problematik psychischer Gesundheitsbelastungen ernst nimmt. An dieser Stelle erwähnt die Bundesjugendministerin Lisa Paus, dass bereits ein Modellprogramm für „Mental Health Coaches“ an Schulen gestartet wurde, welches über 100 Schulen in allen 16 Bundesländern umfasst. Dieses Programm hat das Ziel, Kinder und Jugendliche zu ermutigen, bei psychischen Problemen Hilfe zu suchen und ihnen zu zeigen, wo diese Hilfe erhältlich ist. Fachkräfte aus Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Psychologie werden dabei an den Schulen eingesetzt, um präventive Angebote zur Stärkung der Resilienz bereitzustellen und den Austausch zwischen den Fachkräften zu fördern.

Diese Maßnahmen bilden einen Schritt in die richtige Richtung, um den Herausforderungen der steigenden Zahl von Schulabbrechern entgegenzuwirken und Schülern in Krisensituationen eine Anlaufstelle zu bieten. Die kommenden Beschlüsse im Ministerrat sind daher von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der psychischen Gesundheit an österreichischen Schulen.

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OrtGraz, Österreich
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