Brisbane, Australien – Die äußeren Bands des tropischen Zyklons Alfred treffen die Ostküste Australiens mit heftigen Winden und Regen, während das Auge des seltenen südlichen Sturms sich langsam der Küste nähert, wo ein Landfall am Samstagmorgen erwartet wird.
Wetterwarnungen für die Ostküste Australiens
Das Sturmsystem bewegt sich nur langsam in westlicher Richtung zur Hauptstadt Queensland, Brisbane, und hat Zyklonwarnungen entlang eines Küstenabschnitts ausgelöst, in dem etwa 4 Millionen Menschen leben. Am Freitagabend befand sich Alfred rund 105 Kilometer (65 Meilen) östlich von Brisbane und bewegte sich mit zerstörerischen Winden von etwa 95 Kilometern pro Stunde (59 Meilen pro Stunde), so das australische Meteorologische Institut (BOM).
Entwicklung des Zyklons
Ursprünglich wurde erwartet, dass der Zyklon am Donnerstagabend oder am Freitagmorgen zuschlägt, doch die Verzögerung hat die Sorgen der Anwohner in einer Region, in der Zyklone selten sind, erhöht. Normalerweise bilden sich Zyklone weiter nördlich über wärmeren Gewässern, aber dieser Sturm nahm einen unberechenbaren Kurs und wurde zum südlichsten Zyklon, der die Region seit über 50 Jahren getroffen hat.
Bereits am Freitag brachte der Zyklon starke Regenfälle in Küstengebiete sowie stürmische Winde und Sturmfluten mit sich.
Erwartete Landung am Samstag
Der tropische Zyklon Alfred soll am Samstagmorgen nach local time die Inseln in der Moreton Bay überqueren, bevor er das Festland in zwei Bundesstaaten erreicht. Die Gold Coast in Queensland und andere Küstengebiete gelten als am anfälligsten für Sturmfluten, Windböen und Flash-Flooding, wobei die Warnungen weit ins Landesinnere reichten.
In New South Wales wurden Mitglieder der australischen Verteidigungskräfte sowie staatliche Notfalldienste und die Polizei im Northern Rivers stationiert – einem Gebiet, das in den letzten Jahren von Überschwemmungen heimgesucht wurde. Einige Anwohner leben nach einer großen Flut, die 2022 Häuser und Geschäfte überflutete, immer noch in temporären Unterkünften. Die Behörden haben mehrfach ihre Betroffenheit während Pressekonferenzen bekundet und versucht, den Bewohnern zu versichern, dass es diesmal keine langen Wartezeiten auf Hilfe geben werde.
„Unsere aufrichtige Hoffnung ist, dass die Gemeinschaft dies ohne Verlust von Menschenleben übersteht, und dass wir – wenn alles vorbei ist – uns auf den Wiederaufbau konzentrieren können“, sagte NSW Premier Chris Minns am Freitag in der Stadt Lismore, wo er erwartet wurde, um den Zyklon zu überstehen.
Unglaubliche Wellen und Gefahren
Die Verzögerung des Zyklons Alfred gab den Behörden mehr Zeit, Warnungen an die Anwohner zu erlassen, von denen viele noch nie einen Zyklon erlebt hatten. Der letzte Zyklon, der so weit im Süden über die Küste zog, war der tropische Zyklon Zoe im Jahr 1974. Auch für Sightseeing gab es Gelegenheit, die Auswirkungen von Alfred an der Küste zu beobachten – einschließlich Surfer, die in der Woche zuvor gegen Wellen antraten, die bis Freitag zu gefährlich zum Surfen waren.
Stuart Nettle, der Herausgeber von Swellnet, einem Vorhersagedienst, der 100 Kameras entlang der Küste betreibt, berichtete, dass Alfred Wellen produziert habe, über die man noch Jahre sprechen werde. „Der vierte und fünfte März wird in der Erinnerung der Gold Coast-Surfer als unvergesslich bleiben“, sagte er. „Der tropische Zyklon Alfred blieb in optimaler Entfernung und Richtung zur Gold Coast und lieferte zwei Tage außergewöhnlicher Wellen. Darüber werden Surfer noch lange sprechen.“
Am Freitag wagten nur wenige den Sprung ins Wasser, während die Wellen die Küste trafen. Die Behörden warnten vor Geldstrafen von 10.000 Dollar (16.000 australische Dollar) für riskantes Verhalten. Die Polizei wandte sich mit ernsten Worten an einen Teenager, der beim Surfen erwischt wurde, sowie an vier weitere, die sich und andere in Gefahr brachten. „Die Wellen sind schrecklich, die Strände sind gefährlich“, sagte die amtierende Bürgermeisterin der Gold Coast, Donna Gates. „Bitte hören Sie auf uns und bleiben Sie von den Stränden fern. Ich wiederhole das immer wieder, weil irgendwie nicht jeder zuhört.“
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