Wölfe bedrohen Schafhaltungen: Landwirtschaftskammer fordert schnelles Handeln!

Wölfe bedrohen Schafhaltungen: Landwirtschaftskammer fordert schnelles Handeln!

Alpe Alpila, 6764 Thüringerberg, Österreich - Am vergangen Wochenende wurden auf der Alpe Alpila oberhalb von Thüringerberg vier tote Schafe gefunden, was zu einem Aufschrei unter den Tierhaltern führte. Der Verdacht fällt auf einen Wolf als mögliche Ursache für den Vorfall. Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger fordert als Reaktion darauf schnelle und effektive Maßnahmen, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden. Er bezeichnet die lange Wartezeit für Gutachten und Beurteilungen zum Abschuss eines als schadhaft eingestuften Wolfes als unverständlich. Es sei inakzeptabel, dass diese Verfahren Tage in Anspruch nähmen, während die Probleme direkter Natur sind.

Moosbrugger verweist darauf, dass der Schutzstatus des Wolfs bereits gesenkt wurde, wodurch die schnelle Entnahme von Schadwölfen ermöglicht wird. Die bürokratischen Hürden, die einer schnellen Reaktion entgegenstehen, werden scharf kritisiert. „Wölfe müssen insbesondere in intensiv genutzten Landschaftsräumen und Weidegebieten präventiv bejagbar sein“, fordert Moosbrugger, um zu verhindern, dass Hirten und ihre Tiere aus diesen Regionen verschwinden.

Wölfe in Deutschland und ihre Auswirkungen

Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland, die seit 1998 ihren Wiederaufstieg erleben, bringt zahlreiche Herausforderungen für die Nutztierhaltung mit sich. Aktuelle Statistiken zeigen, dass es im Monitoringjahr 2023/2024 insgesamt 209 Wolfsrudel und 46 Wolfspaare gab, wovon die meisten in den Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern leben. Wölfe haben sich mittlerweile wieder in ganz Deutschland ausgebreitet, nachdem sie fast 150 Jahre lang ausgerottet waren, als sich 1998 ein Wolfspaar in Sachsen niederließ.

Die Schäden durch Wölfe sind jedoch erheblich gestiegen. So wurden im Jahr 2023 insgesamt 1.268 Übergriffe registriert, bei denen 5.727 Tiere, darunter 4.957 Schafe, zu Schaden kamen. Im Jahr 2023 ist es mindestens zwölfmal zu mehr als 100 Übergriffen auf Nutztiere gekommen. Neun Jahre zuvor waren es nur 125 Übergriffe mit insgesamt 377 geschädigten Tieren.

Herdenschutz und Präventionsmaßnahmen

Um der Problematik entgegenzuwirken, sind Herdenschutzmaßnahmen unerlässlich. Laut dem NABU sind Wölfe in über 95 Prozent der Fälle auf Wildtiere angewiesen, greifen jedoch ungeschützte Weidetiere leichter an. Der Einsatz von Herdenschutzhunden und Elektrozäunen kann helfen, die Zahl der Übergriffe zu reduzieren, doch diese Maßnahmen sind oft kostspielig. Die Landesregierung unterstützt Tierhalter bei der Anschaffung solcher Schutzmaßnahmen, allerdings variieren die Förderungen je nach Bundesland.

Ein effektives Herdenschutzsystem muss präventiv eingesetzt werden und optimal konzipiert sein. Die Installation von geeigneten Zäunen, die mit Strom versorgt werden, ist ein zentraler Bestandteil. Diese müssen bis zum Boden reichen und sollten in einer Höhe von mindestens 90 bis 120 cm angebracht werden, um Wölfe abzuschrecken. Außerdem empfiehlt sich die frühe Ausbildung von Herdenschutzhunden, die in der Lage sind, das Territorium ihrer Herde zu verteidigen.

Die derzeit geltenden Regelungen zum Schadensausgleich bei Wolfsübergriffen sind uneinheitlich und verlangen eine Untersuchung durch Rissgutachter, bevor Kompensationszahlungen geleistet werden. Der Deutsche Bauernverband fordert eine jagdliche Regulierung von Wölfen, um die Weidetierhaltung zu sichern und einen desaströsen Rückgang der Schafhaltung zu vermeiden.

Insgesamt erfordert die aktuelle Situation schnelles Handeln der Verantwortlichen. Ohne geeignete Maßnahmen dürfte es für Hirten und ihre Tiere zunehmend schwierig werden, in den betroffenen Regionen zu bleiben und die Weidetierhaltung aufrechtzuerhalten.

Details
OrtAlpe Alpila, 6764 Thüringerberg, Österreich
Quellen

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