Wiener Regenbogenparade: Gedenken, Farbe und Zusammenhalt nach Graz!

Wiener Regenbogenparade: Gedenken, Farbe und Zusammenhalt nach Graz!
Wien, Österreich - Am Samstag, dem 14. Juni 2025, fand in Wien die 29. Regenbogenparade statt, die unter dem Motto „Unsere Herzen sind in Graz“ begann. Der erste Abschnitt der Veranstaltung war ein Schweigemarsch, der vom Rathaus bis zum Parlament führte, um den Opfern des tragischen Amoklaufs in Graz zu gedenken. In einer respektvollen Stille wurde ein schwarzes Banner als Zeichen der Anteilnahme niedergelegt, während die Teilnehmer ein weiteres Transparent mit der Aufschrift „Jedes Kind hat das Recht auf eine Zukunft in Sicherheit“ vor dem Parlament präsentierten. Bei diesem Demozug führten Mitglieder der HOSI (Homosexuelle Initiative) und zahlreiche hochrangige Politikern, darunter Peter Hacker, Judith Pühringer und Alma Zadić, den Rückhalt der LGBTIQ+-Community an.
Alma Zadić betonte während der Parade die Notwendigkeit, ein starkes Zeichen gegen Hetze und Gewalt zu setzen, insbesondere im Lichte des jüngsten Massenmords in Graz. Die Parade entwickelte sich nach dem Gedenken zu einer lebendigen Demonstration mit bis zu 300.000 erwarteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ab 12:00 Uhr setzten sich die Menschenmenge und die bunten Farben in Bewegung und folgten der Route entlang des Rings zurück zum Ausgangspunkt, wo um 18:00 Uhr die Pride Celebration anstand.
Botschaften der Solidarität und Zusammenhalt
Stadtrat Peter Hacker äußerte, dass die Pride-Parade ein Zeichen des Zusammenhalts darstelle und diese nach den Ereignissen in Graz nicht einfach zur Tagesordnung übergehen könne. Katharina Kacerovsky-Strobl, eine der Veranstalterinnen von Vienna Pride, sprach sich vehement gegen eine Absage der Parade aus und lud die Bevölkerung ein, für die Rechte der LGBTIQ+-Gemeinschaft zu kämpfen. Obwohl die Neos ihre Teilnahme aufgrund der ernsten Situation absagten, war die LGBTIQ-Stadträtin Bettina Emmerling vor Ort und lobte die Initiative zur Anpassung des Programms zur Solidaritätsbekundung.
Neben den gedenkenden Aspekten war die Parade auch ein Ort politischer Botschaften. Ansprachen und Darbietungen von bekanntesten Persönlichkeiten wie Conchita Wurst und Melanie C bereicherten das Programm. Die Veranstalter erinnerten an die noch unerfüllten Forderungen der LGBTIQ+-Community, wie den Schutz vor Diskriminierung und ein Verbot von Konversionstherapien. Diese Themen stehen im Kontrast zu den wachsenden Herausforderungen, mit denen die LGBTI+-Gemeinschaft weltweit konfrontiert ist.
Globale Herausforderungen für LGBTI-Rechte
Weltweit begegnen LGBTI+-Personen unterschiedlichen Formen von Diskriminierung und Gewalt. In Ländern wie Irak wird die Kriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen mit harten Strafen von bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft. In Afrika sind in 31 Ländern einvernehmliche gleichgeschlechtliche Handlungen illegal. Uganda führte 2023 sogar ein Anti-Homosexualitätsgesetz mit Todesstrafe für „schwerwiegende Homosexualität“ ein. Solche Gesetze und die damit verbundene gesellschaftliche Diskriminierung stellen enorme Risiken für die betroffene Gemeinschaft dar.
Gleichzeitig gibt es aber auch positive Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. So hat Namibia im Jahr 2024 Gesetze aufgehoben, die gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen kriminalisierten, und in Griechenland wird seit Februar 2024 die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt. Solche Fortschritte zeigen, dass auch inmitten widriger Umstände ein Wandel möglich ist, und unterstreichen die Bedeutung von Veranstaltungen wie der Wiener Regenbogenparade als Stimme für Gleichheit und Anerkennung.
Details | |
---|---|
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |