Trauerminute beim Europa-Forum: Graz in Trauer nach Amoklauf

Am 11. Juni 2025 fand das Europa-Forum Wachau statt, das die Bedeutung von Dialog und Verteidigung in Europa betonte.
Am 11. Juni 2025 fand das Europa-Forum Wachau statt, das die Bedeutung von Dialog und Verteidigung in Europa betonte. (Symbolbild/DNAT)

Trauerminute beim Europa-Forum: Graz in Trauer nach Amoklauf

Graz, Österreich - Heute, am 11. Juni 2025, hat das Europa-Forum Wachau (EFW) in einem von Trauer überschatteten Rahmen begonnen. Die Teilnehmer des Forums zeigten sich betroffen über den Amoklauf in einer Schule in Graz, der als unbeschreiblicher Horror beschrieben wird. Präsident Michael Linhart eröffnete das Forum mit einer Trauerminute für die Opfer und hob die Rolle des EFW als zentrale Plattform für den europapolitischen Austausch hervor. Linhart betonte zudem die Notwendigkeit von Zusammenhalt, Dialog und aktivem Brückenbauen in Europa, besonders in solch tragischen Zeiten.

In seiner Eröffnungsrede stellte Linhart die Wichtigkeit des wissenschaftlichen Diskurses heraus, der als essenzieller Bestandteil der europäischen Zukunftsgestaltung angesehen wird. Dies wurde besonders im Eröffnungspanel „Focus on Science“ deutlich, in dem Experten wie Friedrich Faulhammer, Ulrike Prommer und Gerald Obermair diskutierten. Neben diesen wissenschaftlichen Themen fand auch eine zentrale Podiumsdiskussion mit dem Titel „Focus on Defence“ statt, an der unter anderem Arnold Kammel, Tomislav Galic, Bojan Božović und General Robert Brieger teilnahmen.

Reaktionen auf die Tragödie

Bundespräsident Alexander Van der Bellen äußerte sich ebenfalls über die schockierenden Ereignisse in Graz und bezeichnete die Situation als nationale Tragödie. Er betonte den Schmerz der Angehörigen der Opfer und rief zur nationalen Trauer auf. Bundeskanzler Christian Stocker kündigte eine dreitätige Staatstrauer an und hob die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Zusammenhalts hervor. In der Steiermark wurden alle öffentlichen Veranstaltungen in den nächsten drei Tagen abgesagt.

Die Anteilnahme erstreckte sich über die Landesgrenzen hinweg. In einer Solidaritätsbekundung drückten Staatsoberhäupter und Regierungsvertreter aus Ländern wie Deutschland, Italien, Slowenien, Ungarn und der Ukraine ihr Mitgefühl aus. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kommentierte die Tragik, dass Schulen zunehmend zu Orten von Gewalt werden. Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und der FPÖ-Chef Herbert Kickl betonten die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Sicherheit der Kinder.

Europäische Sicherheitsstrategien

In einem Kontext von sicherheitspolitischen Herausforderungen diskutierten die Forumsteilnehmer unter der Leitung von General Robert Brieger die Notwendigkeit höherer Verteidigungsinvestitionen der EU-Mitgliedstaaten. Tomislav Galic sprach von der Bedeutung von Frieden und Stabilität in Südosteuropa und der Unterstützung für Nachbarländer auf ihrem Weg in die EU und NATO. Bojan Božović forderte ein vertieftes strategisches Engagement der EU für die Sicherheit und Verteidigung der westlichen Balkanregion.

Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU verfolgt das Ziel der Konfliktlösung und des internationalen Konsenses. Die Diplomatien der EU zielen darauf ab, in Krisengebieten durch Friedensmissionen Recht und Ordnung zu überwachen sowie humanitäre Hilfe zu leisten. Dies ist besonders in Anbetracht der aktuellen Ereignisse von Bedeutung und zeigt, wie wichtig politische Zusammenarbeit ist, um sicherheitspolitische Herausforderungen zu bewältigen.

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OrtGraz, Österreich
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