Innsbruck steht derzeit im Zeichen kultureller Herausforderungen. Der Verein „junge Talstation“ hat erneut auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht, in der er sich seit zwei Jahren befindet. Am vergangen Abend fand ein Fest in der PMK statt, um das zehnjährige Bestehen des Vereins zu feiern und gleichzeitig auf die Notwendigkeit einer neuen kulturellen Heimat hinzuweisen.
Derzeit ist der Verein ohne eigene Räumlichkeiten, da die Nutzungsgenehmigung für die einstige Kulturstätte an der Hungerburgbahn abgelaufen ist. Geschäftsführer Thomas Krug äußerte den Wunsch, die Talstation wieder zugänglich zu machen. „Wir würden gerne in der Talstation feiern. Es gibt bereits engagierte Menschen, die an Konzepten arbeiten. Es macht einfach keinen Sinn, so ein Projekt weiterhin warten zu lassen“, erklärte er.
Dringende Sanierungsarbeiten
Die Schließung des bisherigen Standorts erfolgt aufgrund dringender Renovierungen, die notwendig sind, um das Gebäude sicher und nutzbar zu machen. Ähnlich wie die benachbarte Rotunde wartet auch die Talstation seit Jahren auf eine umfassende Sanierung. „Die letzten Monate haben gezeigt, dass die Bausubstanz große Mängel aufweist“, berichtete Bürgermeister Johannes Anzengruber. Die geschätzten Kosten der Sanierung belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro.
Um die Bemühungen um den Erhalt der Talstation zu unterstützen, hat der Verein eine neue Online-Petition gestartet. Diese fordert den Ankauf sowie die umfassende Sanierung des historischen Gebäudes, wie im „Zukunftsvertrag“ der Stadtregierung geplant. „Es gibt noch zahlreiche rechtliche Fragen zum Denkmalschutz, die geklärt werden müssen“, fügte Anzengruber hinzu.
Der Villa warten jedoch auf weitere Ansätze. „Ein Lösungsvorschlag wird nach diesem Winter folgen, der auch eine neue „Homebase“ für den Verein beinhaltet“, so der Bürgermeister. Von dieser Perspektive ist der Vereinsvorstand jedoch nicht überzeugt. „Es ist schön, Alternativen zu diskutieren, aber das Vertrauen schwindet, wenn die Stadt immer nur Versprechungen macht“, kritisierte Krug.
Die Bedeutung der Talstation
Kulturell hat die Talstation eine zentrale Rolle in der Tiroler Szene gespielt. „Wir brauchen einfache Orte, die Platz für verschiedene Arten von Veranstaltungen bieten“, sagte die Innsbrucker Musikerin Baiba Dekena. Trotz der Unsicherheiten zeigt Thomas Krug auf, dass bereits viele Anstrengungen und finanzielle Mittel investiert wurden. Im Jahr 2019 zog die Talstation bis zu 15.000 Gäste an, was das Potenzial des Standorts unter Beweis stellt.
Die Stadt Innsbruck plant für die kommenden Monate, zwei neue Veranstaltungsorte zu präsentieren, die jungen Kulturschaffenden als Alternativen dienen sollen. Währenddessen bleibt der Verein optimistisch und plant weitere Initiativen. Mitte Dezember ist zudem die Veröffentlichung eines Films geplant, der ein Statement von Tiroler Kulturschaffenden zur Zukunft der Talstation enthält. Der Appell bleibt bestehen: Kulturelle Veranstaltungen sollen auch in Zukunft in Innsbruck stattfinden. Für detailliertere Informationen kann der Artikel von tirol.orf.at nachgelesen werden.