Skandale und Abschied: Was ist los mit Sepp Schellhorn und den NEOS?

Skandale und Abschied: Was ist los mit Sepp Schellhorn und den NEOS?

Österreich - Der Staatssekretär für Deregulierung, Sepp Schellhorn (NEOS), steht im Zentrum einer wachsenden Kontroverse. Nach einem umstrittenen Start, der von verschiedenen Skandalen wie der Dienstwagendebatte und einem unangemessenen NS-Vergleich geprägt war, hat Schellhorn kürzlich seinen Abschied von Instagram bekannt gegeben. Dies geschah vor dem Hintergrund eines zunehmend kritischen medialen Umfelds, wie oe24 berichtet.

Auch sein Bruder, Franz Schellhorn, der Chef von Agenda Austria, äußert sich kritisch zu den NEOS. In einem Video richtet er die Frage an die Partei seines Bruders: „Liebe NEOS, was ist mit Euch passiert?“, was die internen Spannungen innerhalb der Partei weiter verdeutlicht.

Abschied vom Kochkanal

Schellhorn hat entschieden, seinen Kochkanal auf Instagram abzudrehen, der über eine halbe Million Follower zählte. Dieser Schritt erfolgt in Zeiten intensiver Kritik, insbesondere durch Wiener Boulevardmedien. Schlagzeilen wie „Audi-Gate“ und „Luxus-Steak“ haben die Berichterstattung dominiert, und Schellhorn sieht sich beständigen Unvereinbarkeitsvorwürfen ausgesetzt. In diesem Kontext versucht er, mit den Konsequenzen seiner medialen Präsenz umzugehen.

Obwohl er versichert, dass er mit seinem Kanal kein Geld verdient habe und keine Vorschriften verletzt hat, bleibt der Druck auf ihn bestehen. Regierungsmitgliedern ist es untersagt, zusätzliche Einkünfte während ihres politischen Amtes zu erzielen. Dennoch sieht Schellhorn die Vorwürfe über sein angebliches Luxusleben als absurd an und verteidigt unter anderem den Upgrade seines Dienstwagens auf einen Audi A8, den er als kostengünstig für den Staat bewertet.

Politische Kommunikation in sozialen Medien

Der Einfluss von sozialen Medien auf die politische Kommunikation ist nicht zu unterschätzen. Wie bpb erklärt, ermöglichen soziale Plattformen politischen Institutionen, ein breites Publikum direkt zu erreichen, ohne auf traditionelle Massenmedien angewiesen zu sein.

Diese neue Kommunikationslandschaft hat auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Bürger*innen, Politiker*innen und Journalist*innen miteinander interagieren. Der Austausch erfolgt stärker „bottom up“, was zu einer verstärkten Erreichbarkeit und Sichtbarkeit von Themen und Persönlichkeiten führt. Schellhorn selbst erkennt an, dass seine mediale Präsenz unter anderem zu mehr Aufmerksamkeit in den Nachrichten führt.

In diesem dynamischen Umfeld ist der Appell von Schellhorn an einen „ordentlichen menschlichen Umgang“ in der politischen Diskussion und die Notwendigkeit von Zusammenhalt und Gemeinsamkeit in der Lösung der Herausforderungen des Landes umso relevanter. So fordert er zur Verbesserung des politischen Klimas auf, um die Probleme im Land konstruktiv angehen zu können.