Riesenzecke in Osttirol: Neue Gefahr für Mensch und Tier entdeckt!

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Eine gefährliche Riesenzecke wurde erstmals in Osttirol nachgewiesen. Experten klären über Übertragungsrisiken und Herkunft auf.

Eine gefährliche Riesenzecke wurde erstmals in Osttirol nachgewiesen. Experten klären über Übertragungsrisiken und Herkunft auf.
Eine gefährliche Riesenzecke wurde erstmals in Osttirol nachgewiesen. Experten klären über Übertragungsrisiken und Herkunft auf.

Riesenzecke in Osttirol: Neue Gefahr für Mensch und Tier entdeckt!

Am 27. August 2025 wurde in der Gemeinde Lavant in Osttirol erstmals eine Riesenzecke der Art Hyalomma marginatum nachgewiesen. Diese Entdeckung erfolgte, als die Zecke auf einem Pferd entdeckt und im Infektionslabor Außervillgraten untersucht wurde. Der Weg der Zecke nach Osttirol bleibt unklar. Mögliche Ursachen sind Zugvögel oder der Reiseverkehr. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sich diese Riesenzecke in Österreich dauerhaft niederlässt, da die klimatischen Bedingungen in der Region nicht optimal für ihre Ansiedlung sind. Bisher wurden in Tirol keine weiteren Funde dieses Exemplar registriert, jedoch gab es Sichtungen in der Steiermark und Kärnten bereits im Mai 2025.

Die Hyalomma marginatum ist vor allem in mediterranen Gebieten und an den Küsten des Schwarzen Meeres verbreitet. In Österreich sind bislang lediglich eingewanderte Einzeltiere dokumentiert worden. Besonders interessant ist der Lifecycle dieser Zecke: Larven und Nymphen werden im Frühjahr von Zugvögeln nach Nordeuropa überbracht. Diese Riesenzecken erreichen in ihrer ausgewachsenen Form Längen von bis zu 6,5 Millimetern, vollgesogen können sie sogar bis zu zwei Zentimeter groß werden. Ihre charakteristischen Merkmale beinhalten gestreifte Beine und die Fähigkeit, Erschütterungen wahrzunehmen, was es ihnen erlaubt, sich aktiv in Richtung potenzieller Wirte zu bewegen.

Gesundheitliche Risiken und Übertragung von Krankheiten

Die Hyalomma marginatum wird als möglicher Überträger des gefährlichen Krim-Kongo-Fiebers sowie von Fleckfieber, das durch das Bakterium Rickettsia aeschlimannii verursacht wird, eingestuft. Im aktuellen Fall wird im Labor geprüft, ob die Zecke aus Lavant entsprechende Krankheitserreger trägt. Das Zeckenmonitoring der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) überwacht das Auftreten von Zecken und deren Krankheitsüberträger, um die Bevölkerung über mögliche Risiken aufzuklären. Wenn jemand in Österreich eine Riesenzecke entdeckt, wird empfohlen, ein Foto an ein Infektionslabor oder die AGES zu senden.

In Deutschland wird im Rahmen des Projekts CLIMATICK, das vom RKI (Robert Koch-Institut) ins Leben gerufen wurde, untersucht, wie klimatische Veränderungen die Zeckenfauna beeinflussen. Das Ziel des CLIMATICK-Projekts ist die Erfassung verschiedener Zeckenspezies sowie die Untersuchung von durch Zecken übertragenen Pathogenen. Dieses Projekt soll auch Aufschluss darüber geben, welche neuen Pathogene durch den Klimawandel und die Globalisierung in Deutschland auftreten könnten. Ein Zeckenatlas wird dabei helfen, einen Überblick über vorkommende Zeckenarten und deren Erreger zu erhalten.

Forschung und Mitwirkung der Öffentlichkeit

Durch die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit im Rahmen von Citizen-Science-Projekten, wie dem CLIMATICK/ZEPAK-Projekt, können Bürger aktiv zur Forschung beitragen, indem sie Zecken sammeln und einsenden. Das RKI sammelt seit 2008 Zecken in Berlin und Brandenburg und hat methodische Standards für diese Erhebung entwickelt. Im Rahmen dieser Projekte wird das Bewusstsein für die gesundheitlichen Gefahren, die von Zecken ausgehen können, geschärft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entdeckung der Riesenzecke in Osttirol ein wichtiges Signal für die Gesundheitsbehörden darstellt. Es ist zu hoffen, dass durch gezielte Monitoring-Maßnahmen und Forschung die Risiken, die von solchen Zecken ausgehen, erkannt und minimiert werden können.

Für weiterführende Informationen zu den aufgetretenen Zeckenarten und den damit verbundenen Risiken können interessierte Personen die Webseiten 5min, ORF Tirol sowie die RKI besuchen.